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Hardware - Konsolen und Copmputer die zu Ladenhütern wurden

Die erste auf dem Markt erschiene Spielkonsole, die >[Magnavox Odyssey],

Odyssey Console
The Odyssey Console
die in der >Geschichte der Spielkonsolen eine wichtige Rolle spielt, wurde von Ralph Baer und Nolan Bushnell den Gründern von Atari erzeugt. 
Bereits 1951 hatte Bear die Idee Fernsehgeräte mit einer Spieloption auszustatten. Diese Idee wurde aber von den Managern der Firma Loral, einem TV-Gerätehersteller und damaligem Arbeitgeber von Bear, verworfen, nicht aber aus dessen Kopf gelöscht. 
1966 war es dann so weit, Bear war nun Chefingenieur und Manager der Equipment Design Abteilung von Sanders Electronics. Er hatte seine Ideen dahingehend erweitert das er nun nicht mehr nur eine Spieloption in ein Fernsehgerät integrieren wollte, sondern er dachte an ein Gerät mit dem man an jedem beliebigen Fernsehgerät Spielen könnte. Einer kleinen und billigen "game box". 
Jetzt in der Position um solche Entwicklungen zu genehmigen, beauftragte er inoffiziell Bob Tremblay eine ersten Prototypen zu schaffen. Bereits nach einem Monat hatten sie ein einfaches System das aus zwei blinkenden Punkten bestand mit dem ein Spiel namens "Fox and Hounds" möglich war. Man bewegte den ersten Punkt den Fuchs über den 2. die Henne um diese zu "fangen". Nachdem sie diesen Prototypen dem Direktor von Sanders vorgestellt hatten, wurde das Projekt offiziell und mit Hochdruck weiterentwickelt. 
1967 wurde mit der Arbeit an einer "light gun" begonnen. Einem modifizierten Spielzeuggewehr, mit dem Punkte auf dem Bildschirm abgeschossen werden konnten. 
Im Juni des selben Jahres wurde die Möglichkeit Kassetten mit verschiedenen Ansagetexten abzuspielen hinzugefügt. Dies schuf den Effekt einer vollen Multimedia Präsentation als die "game box" vorgestellt wurde. 
Bei aller genialität der Entwickler wurden von 1967 bis 1969 einige wenig erfolgreiche Versuche unternommen diese Spielkonsole auf den Markt zu bringen. Ein Anlauf der Fehlschlug war der Versuch die Game-Konsole an Kabel-Fernsehgesellschaften zu verkaufen, die dann verschiedene Spieltitel über ihr Kabelnetz anbieten sollten. 
Bei diesen Versuchen wurde aber ein wichtiger Kontakt mit einer Firma namens Magnavox geschlossen. Diese nahm sich des bisher wenig erfolgreichen Produktes an und führte ein rigoroses Redesign durch:
Der Schaltkreis für die Farbdarstellung wurde gestrichen und statt dessen "plastic overlays", durchsichtige Folien aus Plastik die auf den Bildschirm geklebt wurden und den Eindruck von Farbe erwecken sollten, verwendet. Weiters wurde der Schalter zur Auswahl der verschiedenen Spiele durch Einsteckkarten ersetzt. Diese hatten keinerlei "intelligentes" Innenleben, sie bestanden lediglich aus Leiterbahnen die verschiedene Pins des Steckplatzes so miteinander verbanden, das ein bestimmtes Spiel aktiviert wurde. 
A game card
A game card
The overlays
The overlays
Im Sommer 1972 wurde die Konsole der Industrie und Presse als Magnavox Odyssey vorgestellt, dabei wurden aber wiederum einige schwerwiegende Fehler bei der Vermarktung gemacht. Magnavox stellte zu dieser Zeit auch eine Menge anderer Produkte wie zum Beispiel Fernsehgräte her, und die Verkäufer wurden nicht speziell darauf geschult dieses neue Produkt zu verkaufen. 
Es war einfach ein weiteres Elektronikspielzeug im großen Katalog von Magnavox. Dieser Eindruck des Zusatzgerätes der im Katalog vermittelt wurde, ließ die Kunden aber glauben, daß dieses nur mit einem Magnavox-Fernsehgerät betrieben werden konnte. Die Verkaufszahlen stagnierten, auch aufwendige Versuche die Konsole noch weiter zu verbessern konnten das angeschlagene Image nicht mehr retten. Der Verkauf wurde schließlich nach bereits 2 Jahren und nur 100.000 verkauften Stück eingestellt. 
 

Ein weiterer Vertreter der Konsolen Familie der zum Scheitern verurteilt war, war die >[Vectrex-Console]

Der Vectrex war eine komplett Vektor-Orientierte Spielkonsole, was sich auch im Namen niedergeschlagen hat. Durch diese Vektor-Orientierung konnten sehr einfach Effekte wie Skalierung und Rotation erzeugt werden. Um diese spezielle Graphik zu erzeugen hatte der Vectrex einen eigenen neun mal elf Zoll monochrome Monitor. Das System selbst hatte verblüffende Ähnlichkeit mit einem Macintosh in schwarz. Um das Fehlen von Farbe zu kompensieren wurden auch hier plastik ouverlays verwendet. Der Vectrex wurde zur einfacheren Spielsteuerung mit einem Joystick ausgeliefert, der wenn er nicht benötigt wurde in einem Einschubfach verschwand. Durch das leider sehr hohe Gewicht konnte die ansonsten sehr kompakte Konsole nicht als portabel bezeichnet werden. 
Im Sommer 1983 wurde die Vermarktung in Europa gestartet, aber bereits im März 1984 wieder eingestellt. Der Vectrex wurde nie in den erhofften Stückzahlen verkauft, vor allem die hohen Herstellungskosten des Vektor-Monitors führten zu einer schlechten Konkurrenzfähigkeit. Viele Zusatzfeatures wurden dadurch nicht realisiert.
Dies waren zum Beispiel ein Computer-Keyboard und ein BASIC-Modul, die den Usern das Werkzeug für eigene Programme geben sollten. Angeblich scheiterte die Entwicklung aber auch an den großen Probleme bei der Zeichendarstellung auf dem vektororientieren Bildschirm.
 

Auch dem >[Jaguar] von Atari war keine große Kariere vergönnt. 

Die von Design und Auslegung her sehr mächtige Spielkonsole, verfügte über 5 parallel arbeitende Prozessoren die jeweils unabhängig Berechnungen anstellen konnten. Dies waren 4 speziell desingte Prozessoren, und ein Standart Motorola 68000'er. 
John Carmack der Entwickler des Klassikers DOOM beschreibt >[hier] einige der Probleme des Jaguar's: 
Dadurch das kein Caching implementiert war, wurden bei der Darstellung jedes Pixel`s 2 Ram Page-Misses ausgelöst, und es wurde nur 1/4 des 64 bit breiten Busses ausgenutzt. Zwei 64bit Puffer hätten die Texturemapping Performance verdreifachen können, schätzt Carmack. 
Weiters beschreibt er die aufwendige Programmierung der 5 Prozessoren, die vielen Programmierern zu umständlich war. So portierten die meisten ihre Programme nur auf den Motorola 68000'er und verzichteten auf die zusätzliche Performance der anderen Chips. Dadurch liefen diese Programme nur sehr langsam und waren für die Spieler wenig Interessant. 
Ein Teufelskreis der den Verkauf lähmte. 
Laut Carmack hätte der Jaguar mit etwas Redesign durchaus mit Megasellern wie der Sony-Playstation konkurrieren können. So wurde der Jaguar zu einem der letzten Nägel in Atari's Sarg. 

Als einen der größten Hardware GAU's kann man das >[Konix Multisystem], des gleichnamigen englischen Joystick Herstellers bezeichnen. Die Geschichte dieser Wunderkonsole, die durch noch nie dagewesene >Interaktivität beeindrucken sollte, war derart von Pleiten geschüttelt, daß man heute nur den Kopf schütteln kann, wie die Presse das Gerät lobte und dabei vergaß, die Versprechungen des Herstellers zu hinterfragen.
Bei der Septembermesse in London 1989 war Konix mit einem Stand vertreten. Der erste Messetag kam und verging -der Konix Stand blieb leer. Während schon die ganze Branche am Munkeln war, schleppten Konix Mitarbeiter während des zweiten Messetages erste Prototypen auf den Messestand. Von fertigen Produkten war man allerdings noch weit entfernt, richtige Software lief kaum. Dabei waren die Maschine und tolle Entwicklungssysteme schon vor Monaten versprochen worden.
Haarsträubend war der "Hydraulikstuhl", den man für das Konix zusammengezimmert hatte. Alleine schon die Tatsache, daß der Plastikstuhl nicht nur den Spieler, sondern auch den Monitor beherbergen sollte, ließ viele Verkäufer fragen, ob das Ding überhaupt durch den TUV kommt. Den Bewegungseftekt sollten zwei umgebaute Bohrmaschinenmotore liefern, die den pendelnd aufgehängten Sitz mit minimalen Kraftaufwand bewegen. Die Prototypen gaben allerdings schon bei mittelschweren Erwachsenen innerhalb von Minuten den Geist auf... 
Außerdem sollte das Konix Spezialdisketten mit "chemischen" Kopierschutz anstelle von Modulen verwenden. Jeder Softwarehersteller hätte also, a la Nintendo nur bei Konix selbst die Disketten kaufen und duplizieren können - keine Chance für Raubkopierer. Wie allerdings ein "chemischer" Kopierschutz aussieht, fragen sich heute noch weltweit die Diskettenhersteller. Die Hydraulikkonsole selbst starb, noch bevor diese und andere Fragen geklärt werden konnten.
 

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