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Das erste Videospiel


Ein Ingenieur namens Ralph Baer mit einem Team von 500 Personen entwickelte 1966 die erste Videospielkonsole. Da es eigentlich in der Wirtschaft keinen Bedarf an solchen Videospielen gab, stellt sich nun die Frage wie es trotzdem zu deren Entwicklung kam. Dahinter steckte das amerikanische Militär, im speziellen das Pentagon.

 Ralph Baer arbeitete bei einer Consulting Firma mit dem Namen "Sanders Associates", die sich auf elektronische Anwendungen im Militärbereich (z.B. Raketen, militärische Ausrüstung usw.) spezialisiert hatte. Im Jahre 1965 beauftragte das amerikanische Militär die Firma Sanders Associates mit einem Projekt zur Erstellung von Computersimulationen.
Diese Simulationen sollten der Verbesserung des militärischen Könnens, des strategisches Denkens und der Reflexe dienen. Eine weitere Anforderung war, dass das System kompakt und klein genug sein sollte, um es transportieren zu können, wobei "kompakt" meint, dass es nicht schwerer als 5 Kilogramm sein sollte. Des weiteren sollte die Hardwareanforderung so billig wie möglich sein, so dass diese Simulation auf einem herkömmlichen Fernsehgerät darstellbar sei. An Baer’s Seite standen damals zwei weitere Ingenieure namens Bill Harrison and Bill Rusch. Gemeinsam arbeiteten sie einige Monate an diesem Top Secret Projekt.

Schließlich war das Ergebnis dieses Projekts ein Schwarz/Weiß-Bildschirm auf dem sich zwei Bälle bzw. zwei Bildpunkte gegenseitig jagten. Davon war das Militär beeindruckt und garantierte eine Erhöhung des Forschungsbudget, um noch bessere Resultate zu erhalten. Außerdem wurden mehr und mehr Personen angestellt, um die Entwicklung zu beschleunigen.

Ende 1966 war es dann soweit. Baer konnte dem Militär einen Prototyp einer Videospielkonsole präsentieren. Das Spiel ähnelte einem etwas verfälschten Hockey-Game. Allerdings war das Militär dieses mal weniger beeindruckt, da das "Fernsehgerät" noch nicht technisch ausgereift war - es stockte bei manchen Bildbewegungen.

Bei dieser Präsentation äußerte Baer die Meinung, dass man damit durchaus einen hohen Gewinn in der Unterhaltungsindustrie machen könnte. Das Pentagon war aber der Ansicht, trotz ihrer Enttäuschung über das Ergebnis des Projekts, dass man durchaus weiter forschen sollte und klassifizierte dieses Forschungsprojekt weiterhin als "Top Secret". Daher dauerte es noch Jahre bis ein ähnliches Gerät von einer nicht-militärischen Institution angeboten wurde.

Erst im Mai 1972 wurde das erste kommerzielle Videospielsystem von der Firma Magnavox, wo inzwischen Ralph Baer arbeitete, auf den Markt gebracht. Es war die Odyssey, die schließlich bei uns als Philips G7000 bzw. G7400 bekannt wurde. Der große komerzielle Durchbruch blieb ihr dennoch verwehrt, obwohl die Präsentation unter prominenter Mithilfe von Frank Sinatra stattfand. Dennoch fand die Odyssey mit ihren farbigen Klebefolien für den Bildschirm, relativ wenig Beachtung. Spielen konnte man übrigens fast ausschließlich Pong-Clones.

Weiterführende Informationen


> [www.hut.fi/~eye/videogames/console.html#odyssey]
ein Überblick über die Odyssey

> Ausbreitung
Beschreibung über die Ausbreitung der Spielekonsolen

Verweise auf Arbeiten anderer Gruppen




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