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Überblick


Teilgebiete der Wissensaquisition:

Folgende, dem Überbegriff "Wissensaquisition" zugeordeten Gebiete wurden von uns im Zug dieser Übung betrachtet und in Bezug auf die Frage ob es sich dabei nur um einen momentanen Hype oder eine echte Neuheit handelt bewertet:

Datenbanken (klassische, objektorientierte, nicht-klassische)

klassische Datenbanken:

Die klassischen Datenbanken entwickelten sich in den 70ern von den ursprüngelichen flachen Datenbanken (Daten wurden einfach in einem File abgespeichert) zu den heute üblichen relationalen Datenbanken (J.F. Codd).

Demnach findet man hier weder Hype noch Neuheit sondern die momentan gängige Technologie, die in manchen Teilen sogar schon wieder neuen Entwicklungen Platz machen muss (z.B. objektorientierte Datenbanken, siehe unten).

nicht-klassische Datenbanken:

Expertensysteme (als deduktive Datenbanken) speichern die Daten in Form einer Wissensbasis aus welcher von einer Inferenzeinheit Schlüsse gezogen werden können.

Sie wurden schon mitte der 70er Jahre erfolgreich eingesetzt und beginnen nun, da die Techniken des Knowledge Managements und - Engineering ausgereift sind als Expertensysteme der 2. Generation eingesetzt zu werden (umfassendere, präzisere Wissensmodellierung).

Solche Systeme werden ebenfalls schon seit langem eingetzt - auch wenn sie keine mit den klassischen Datenbanken vergleichbare Verbreitung erfahren haben.

Hypermedia (als Datenbank im Sinne einer Datenverknüpfung) ist die Verknüpfung von Daten durch Querverweise (also nicht sequenziell wie in einem Buch). Dieses ursprünglich aus den 60ern stammende Konzept findet weitreichende Anwendung bei Info-CDs, lexika, etc. Besonders das WWW ist hier als Fallbeispiel anzuführen

Wie die klassischen Datenbanken sind Hypermediasysteme eine weit verbreitete, etablierte Technologie, die insofern keine Neuheit darstellt, in ihrer Bedeutung aber wahrscheinlich noch gewinnen wird.

objektorientierte Datenbanken:

Nach dem Aufkommen des Paradigmas der Objektorientierung in den 70ern wurde in den 80ern damit begonnen objektorientierte Datenbanken zu entwickeln um die mangelhaften Möglichkeiten klassischer Datenbanken mit Objekten umzugehen zu kompensieren.

Die kommerzielle Durchsetzung objektorientierter Datenbanken ist noch nicht abgeschlossen, rein objektorientierte Datenbanken haben sich noch nicht durchsetzen können. Erweiterungen von Programmiersprachen und Datenbanksystemen um objektorientierte Ansätze hingegen werden zunehmend eingesetzt.

Prinzipiell handelt es sich hier also um keine Neuheit, allerdings ist weder die Entwicklung abgeschlossen noch läßt sich mit Sicherheit sagen ob sich rein objektorientierte Datenbanken durchsetzen werden. Erweiterungen vorhandener Ansätze allerdings finden zunehmend Akzeptanz.

Data Warehousing:

Data Mining:

Datamining kam gegen Ende der 70er auf. Damals wurden die Datamining Methoden in der Forschung eingesetzt um anhand der großen Forschungsdatenbanken bereits aufgestellte Hypothesen zu verifizieren oder zu wiederlegen.

Anfang der 80er setzte sich aber ein anderer Ansatz durch, nämlich aus den vorhandenen Datenmengen bislang unbekannte zusammenhänge abzuleiten.

Erst mit diesem wesentlich interessanteren Ansatz, der zunehmenden Verbreitung großer Datenbanken in Unternehmen und der billiger werdenden Rechenleistung konnten sich Datamining Methoden in ihrem heutigen Ausmaß durchsetzen. Besonders große WWW-Suchmaschinen sind hier zu erwähnen.

Da der momentane Stand der Entwicklung eines langen Reifungsprozesses ist kann auch hier nicht von einer neuen Technologie in diesem Sinne sprechen. Da allerdings erst in letzter Zeit die Vorraussetzungen zum Durchbruch ihrem geschaffen wurden kann man von einer neu ausgekommenen Technologie sprechen.
Es ist abzusehen, dass mit dem immer weiter steigenden Datenvolumen das Dataminig weiter an Bedeutung gewinnen wird, von einem Hype kann man also nicht sprechen.

Information Retrieval:

Bei IR handelt es sich weder um das eine, noch um das andere. Da die Wurzeln des IR schon bis in die Zeit der Römer zurückreichen, kann nicht von einer echten Neuheit gesprochen werden. Vielmehr handelt es sich um die konstante Weiterentwicklung von Techniken und Methoden, welche erstmals erforderlich wurden, als der Mensch eine größere Menge von Informationen speichern und für späteren Gebrauch zugänglich machen wollte. Waren praktische Anwendungen des IR bis vor einigen Jahren nur für die Personen relevant, welche mit Bibliothekssystemen zu tun hatten, werden nun mit dem Aufkommen des Internets und speziell des WWW IR-Systeme in Form von Suchmaschinen von vielen Menschen benützt. Die Zukunft wird viele neue Entwicklungen auf dem Gebiet des IR bringen, erste Ansätze sind adaptive Systeme, die sich dem Benutzer anpassen, Neurale Netzwerke, Genetische Algorithmen und wahrscheinlichkeitsbasierte Ansätze. Diese Entwicklungen entstehen aber nicht sprunghaft, sondern sickern Schritt für Schritt immer mehr in bestehende IR Systeme ein und verändern diese stetig.

Requirements Engineering:

Der Name Requirement Engineering wurde in den frühen 90er Jahren eingeführt und ist auch ein Teilgebiet, das sich von Software Engineering abgespaltet hat. Dies erkennt man noch an der prozessorientierten Vorgangsweise, wie sie auch in SE bei verschiedenen Modellen die Anwendung findet (z.B. Wasserfall bzw. Spiralenmodell). Jedoch bezieht sich Reqirements Engineerining nicht nur auf den eigentlichen Softwareentwicklungsprozess, sondern auf den gesamten Lebenszyklus der Software.
Aufgrund der vielen Anknüpfungspunkte mit SE kann man wohl RE wohl nicht als Neuheit bezeichen.

Knowledge Engineering:

Knowledge Engineering ist weder eine Neuheit noch ein Hype, sondern resultiert aus einer konsequenten Entwicklung. Denn bis Anfang der 90er verstand man es nicht als eigene Disziplin sondern als Teilgebiet von Software Engineering. So ist es auch weiter nicht verwunderlich, dass viele SE Techniken auf diesem Gebiel Anwendung finden. Daher kann man es wohl weder eine Neuheit noch einen Hype nennen.

Knowledge Management:

Die Anfänge des Knowledge Management liegen in den 80er Jahren - hier wurde vorallem im Bereich der AI auf diesem Gebiet geforscht, daher kann man auch nicht von einer absoluten Neuheit sprechen. Anfang der 90er wurde dann vorallem auf Firmenebene im Bereich Knowledge Management System viel geforscht. Eines der wohl berühmtesten und damals entwickelten Systeme ist das WWW. Heute wird Knowlegemanagement eher als Schlagwort von Firmen verwendet um Kunden zu gewinnen - man kann allso von einer Art "Pseudo-Hype" sprechen.

 

Weiterführende Informationen


Datamining:

>An Introduction to Data Mining
>History of DataMining
>DIMACS Workshop on Data Mining in the Internet Age

Data Warehousing:

>An Introduction to Data Warehousing
>Justification of Data Warehousing Projects

Datenbanken:

>IT-Kompaktkurs Datenbanken Teil 1
>IT-Kompaktkurs Datenbanken Teil 1
>Objektorientierte Datenbanken

Information Retrieval:

>Information Retrieval, Vorlesungsskriptum, IfS, TU-Wien
>The retrieval of information from historical perspective

Knowledge Engineering:

>Knowledge and knowledge engineering
>Knowledge Engineering in der Praxis

 

Verweise auf Arbeiten anderer Gruppen


>klassische datenbanken@wissensmanagement
>reale praxis@intelligente maschinen
>konzepte und techniken@intelligente maschinen

>Entstehungskontext | Konzepte und Techniken | Entwicklung und Auswirkungen | Praxis | Bewertung