fit 2002 > Büroautomatisierung > konzeptionelle Entwicklungen und Auswirkungen

Differenzierung und Variationen der ürsprünglichen Konzepte


Die Kernkonzepte der Büroautomatisierung sind eine schnelle Kommunikation zwischen Betriebsinternen sowie auch nach außen. Dabei beschränkt sich die Kommunikation ab Mitte der 60er Jahre nicht mehr nur auf Briefe, Telefon, Fax und Großraumbüros, durch Einführung der MT/MS von IBM wird auch erstmal eine Archivierung und weitere Nutzung von Texten möglich, da diese auf Magnetbändern gespeichert werden können. Als Anfang der 80er der Rechner Einzug in die Büros erhält, wird die Textverarbeitung noch einfacher und schneller. Dabei können Texte schnell erstellt, versandt, verändert und archiviert werden. Mittels eines Computernetzes wird auch noch ein betriebsinterner Austausch möglich, so dass alle (oder zumindest einige) Abteilungen die Dokumente einsehen können und es im Idealfall nicht mehr zu Inkonsistenzen der Daten führen kann. Man denke hier an die Verwaltung von Kunden oder Geschäftspartnern, die zentral abgerufen werden können und so Änderungen sofort für alle sichtbar sind. Die einzelnen Abteilungen arbeiten nicht mehr unabhängig und jede für sich nebeneinandern, sondern können viel effektiver miteinander arbeitern [Cecil].
In den 80er Jahern steht das papierlose Büro im Vordergrund und das offene Großraumbüro wird mehr und mehr, durch einfache Wände getrennt, wieder vom persönlichen Arbeitslatz abgelöst [Schmincke]. Der anfägliche Enthusiasmus zum Großraumbüro und seiner uneingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten folgt bald der Ernüchterung, dass sich die Angestellten eher gegenseitig gestört fühlen, als besser kommunizieren zu können. Die häufigsten Störungen sind dabei unbeabsichtigter Lärm sowie Blickkontakte von Mitarbeitern. Die Privatspähre der Mitarbeiter wird durch einfache funktionale Trennwände gewährleistet, doch damit rückt natürlich wieder einmal das Verlassen des Arbeitsplatzes in die Effizienzüberlegungen. Doch soll nun das papierlose Büro, d.h. Kommunikation mittels Rechner und Telefonanlagen, das Verlassen überflüssig machen.
Immer mehr rückt die Notwendigkeit vernünftiger Kommunikationsmittel in den Vordergrund. So ist der total vernetzte Betrieb eine Wunschvorstellung der damaligen Computerhersteller, doch sehen immer mehr Unternehmen eben darin den entscheidenden, wirtschaftlichen Vorsprung. Doch nicht nur der Rechner steht im Mittelpunkt der Effizientsteigerung, komplexe Telefonanlagen mit intergrierter Sprachbox und Faxgeräten, Teletext und Akkustikkoppler, bzw. Modem sollen den Angestellten alles direk am Arbeitsplatz bieten [Schmincke]. Dabei wird aus dem anfänglichen technologischen Wirrwarr - alles soll mit allem möglich sein - mitte der 80er Jahre ein reifes Konzept, das die wesentliche Punkte der Büroarbeit erfasst und die technologischen "Irrfahrten" in geordnete Bahnen lenkt. Dafür wird der Begriff Informationsverarbeitung eingeführt, der eben neben der Textverarbeitung auch die Verarbeitung von Information im allgemeinen mit einbezieht (Telefon, Archivierung, etc.).
Dabei unterteilt sich die Informationsverarbeitung (information processing) in fünf Schritte [Cecil]:

1. Ursprung/Eingabe (origination/input): Ideen jemanden vermitteln, um sie in eine (be-)nutzbare From zu bringen
2. Produktion/Auslauf (production/output): die Ideen werden auf Papier festgehalten (word processing)
3. Vervielfältigung (reproduction): Kopien erstellen von gedrucktem Material
4. Archivierung (filing): Aufbewahren der Ideen für zukünftige Referenzen (record processing)
5. Kommunikation/Verteilung (communication/distribution): Vermittlung der Ideen zum Empfänger
Zusammenfassend: Informationsverarbeitung verbreitet Ideen in der möglichst effizientesten Art und Weise, wogegen Textverarbeitung (word processing) nur ein Teil der Informationsverarbeitung ist, bei dem Dokumente erstellt werden. Das Konzept der Informationsverarbeitung lässt viel Spielraum für neue Technologien, zeigt aber gleich auf welche Technologien wohin einzuordnen sind.
Die fortschreitende Verbreitung und Entwicklung von LANs und die zunehmend billigere Preise für Personal Computer (USA), verdrängen Ende der 80er immer mehr Teletext und Akkustikkoppler (Europa).

>Auswirkungen im informatischen Diskurs und in der tatsächlichen Praxis

Weiterführende Informationen


>Literaturliste

Verweise auf Arbeiten anderer gruppen


>Intelligente Maschinen / Computer als Kommunikationspartner Da Kommunikation Ende der 70er Anfang der 80er immer wichtiger wird und immer schneller von statten gehen muss, ist mit Einzug des Computers in die Büros eine noch schnellere Kommunikation möglich (siehe oben: eMail, Modem, Voicebox, Telefonanalgen, etc.). Erstellte Dokumente können schnell über ein Rechnernetz verschickt werden und sind in sekundenschnelle beim Empfänger abrufbereit. Mit dem Postweg würde dies im besten Fall mindesten einen Tag dauern.

>Entstehungskontext | Konzepte und Techniken | Entwicklung und Auswirkungen | Praxis | Bewertung