fit 2002 > Büroautomatisierung > konzeptionelle Entwicklungen und Auswirkungen

"Reifung" und Klärung der Kernvorstellungen


In den 80ern wird Büroautomatisierung zum Modewort. Die Vorstellung der Büroautomatisierung reicht dabei von komplexen Telefonanlagen bis hin zu vernetzten Rechnern. Doch die Kernfrage der Büroautomatisierung war und ist rein wirtschaftlich getrieben, "wie kann man die Büroarbeit schneller, effizienter und vorallem wirtschaftlicher (billiger) machen?".
Die alleinige Vorstellung Büroarbeit in kleinste, effiziente Schritte zu unterteilen und dann zu rationalisieren, ähnlich den Vorstellung der Arbeit am Fließband, scheitert oft daran, dass Büroarbeit immer wieder flexibel auf sich ändernde Gegebenheiten und Bedürfnisse reagieren muss. Doch prinzipiell sollen mechanische Vorgänge automatisiert und vereinfacht werden [Cecil], um Angestellte davon zu befreien und so ihnen Zeit zur kreativen Entfaltung ihreren intellektuellen Fähigkeiten zu geben.
Doch bevor wir die Büroautomatisierung der 80er Jahre ergründen, gehen wir einen Schritt in der Zeit zurück. Schon Ende der 50er Jahren hatte man sich mit der Büroautomatisierung auseinander gesetzt. Auch damals ging es vorallem darum effizient und schnell viel Information zu bearbeiten oder zu erstellen. So wurden schon damals Boten, die nur zur Verteilung von schriftlicher Information eingestellt waren, als wichtige Effektivitätssteigerung angesehen [Boje]. So hatte schon damals das Pentagon Boten mit Fahrrädern ausgestattet, um schnell die Büros mit Informationen versorgen zu können. Brieffalt- und Kuvertiermaschinen, sowie elektrische Freistempler wurden zur automatischen Verarbeitung des Postausganges benutzt. Auch wurden damals schon komplexere Buchungsmaschinen gebaut, welche die Buchhaltung wesentlich vereinfachten, bzw. auch automatisch abrechnen konnten. Fernsigniergeräte, Citofax und andere Kommunikationsmöglichkeiten wurden schon damals erfunden und eingesetzt, um möglichst schnell Informationen zu versenden oder zu erhalten, und sogar auch zu signieren, ohne das Büro verlassen zu müssen.
Ab den 40er Jahren sind die ersten elektrischen Schreibmaschinen verfügbar. 1964 stellt IBM sein MT/ST (Magnetic media typewriter) vor [Cecil]; eine Schreibmaschine, die den Text nicht nur auf Papier brachte, sondern auch auf einem Magnetband aufzeichnete, womit der Text immer wieder "ausgedruckt" und auch verändert werden konnte.
Büroautomatisierung bedeutet den Einfluß moderner Technologien auf die Erstellung von Bürodokumenten [Cecil] . Damit verbunden ist die Textverarbeitung, die als Teil der Informationsverarbeitung gesehen wird. D.h. im allgemeinen behandelt Büroautomatisierung eine effiziente Verteilung und Verarbeitung von Information. Im Büro sind dies gesprochene Texte, die schriftlich ausgefertigt werden, oder Dokumente zu Produkten oder Abläufen. Weiters zählen auch Telefonate und interne Gespräche, wie Besprechungen, usw., zur Büroarbeit und bieten fast ebenso unzählige Möglichkeiten textuell verarbeitet zu werden. Dabei ist es aber schon wichtig, die Informationen zu filtern und das wesentliche den richtigen Personen zu kommen zu lassen. So wird der Produktionsabteilung andere Auszüge aus einer Besprechung wichtig sein, als dem Chef, oder der Entwicklungsabteilung. Darin ist aber auch der geschichtliche Verlauf der Büroautomatisierung und der wesentliche Erfolg der Textverarbeitung am Rechner zu sehen. Dokumente können so einfach erstellt, vervielfältig, und mit unterschiedlich wichtigen Informationen versehen werden.
Die Kernvorstellung ertreckt sich damit von der Erstellung von Dokumenten über ihre Wartung und Archivierung, bis hin zur sinnvollen Verteilung, denn gerade bei Wartung, Archivierung und Verteilung sind immer wieder Fehler aufgetreten. Und ein und das selbe Dokument wurde in den verschiedensten Abteilungen gewartet, verändert und führte schließlich zu inkonsistenten Versionen [Bergmann]. D.h. im Zusammenhang mit der Technologie der 80er Jahre war die Vorstellung der Büroautomatisierung ein Betriebsnetz, an dem alle Rechner angeschlossen waren. Es sollte keine Insellösungen innerhalb eines Konzerns geben, damit Dokumente überall hin verschicken zu können. Die gängigsten Kommunikationsmöglichkeiten waren rechnergestützte Archivierung, eMail, Telefon, Telefax, Modem/Akkustikkoppler, LAN. Im Vordergrund stand der Angestellte mit einem Rechner ausgerüstet , um so jederzeit Dokumente empfangen, lesen, schreiben und verschicken zu können.

>Differenzierung und Variationen der ürsprünglichen Konzepte

Weiterführende Informationen


>Literaturliste

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