In den 80ern wird Büroautomatisierung zum Modewort. Die
Vorstellung der Büroautomatisierung reicht dabei von komplexen
Telefonanlagen bis hin zu vernetzten Rechnern. Doch die Kernfrage
der Büroautomatisierung war und ist rein wirtschaftlich getrieben,
"wie kann man die Büroarbeit schneller, effizienter und vorallem
wirtschaftlicher (billiger) machen?".
Die alleinige Vorstellung Büroarbeit in kleinste, effiziente
Schritte zu unterteilen und dann zu rationalisieren, ähnlich
den Vorstellung der Arbeit am Fließband, scheitert oft daran,
dass Büroarbeit immer wieder flexibel auf sich ändernde
Gegebenheiten und Bedürfnisse reagieren muss. Doch prinzipiell
sollen mechanische Vorgänge automatisiert und vereinfacht
werden [Cecil],
um Angestellte davon zu befreien und so ihnen
Zeit zur kreativen Entfaltung ihreren intellektuellen Fähigkeiten
zu geben.
Doch bevor wir die Büroautomatisierung der 80er Jahre ergründen,
gehen wir einen Schritt in der Zeit zurück. Schon Ende der 50er
Jahren hatte man sich mit der Büroautomatisierung auseinander
gesetzt. Auch damals ging es vorallem darum effizient und schnell
viel Information zu bearbeiten oder zu erstellen. So wurden schon
damals Boten, die nur zur Verteilung von schriftlicher Information
eingestellt waren, als wichtige Effektivitätssteigerung angesehen
[Boje].
So hatte schon damals das Pentagon Boten mit Fahrrädern
ausgestattet, um schnell die Büros mit Informationen versorgen zu
können. Brieffalt- und Kuvertiermaschinen, sowie elektrische
Freistempler wurden zur automatischen Verarbeitung des
Postausganges benutzt. Auch wurden damals schon komplexere
Buchungsmaschinen gebaut, welche die Buchhaltung wesentlich
vereinfachten, bzw. auch automatisch abrechnen konnten.
Fernsigniergeräte, Citofax und andere Kommunikationsmöglichkeiten
wurden schon damals erfunden und eingesetzt, um möglichst schnell
Informationen zu versenden oder zu erhalten, und sogar auch zu
signieren, ohne das Büro verlassen zu müssen.
Ab den 40er Jahren sind die ersten elektrischen Schreibmaschinen
verfügbar. 1964 stellt IBM sein MT/ST (Magnetic media typewriter)
vor [Cecil];
eine Schreibmaschine, die den Text nicht nur auf Papier
brachte, sondern auch auf einem Magnetband aufzeichnete, womit der
Text immer wieder "ausgedruckt" und auch verändert werden konnte.
Büroautomatisierung bedeutet den Einfluß moderner Technologien auf
die Erstellung von Bürodokumenten
[Cecil]
. Damit verbunden ist die
Textverarbeitung, die als Teil der Informationsverarbeitung
gesehen wird. D.h. im allgemeinen behandelt Büroautomatisierung
eine effiziente Verteilung und Verarbeitung von Information. Im
Büro sind dies gesprochene Texte, die schriftlich ausgefertigt
werden, oder Dokumente zu Produkten oder Abläufen. Weiters zählen
auch Telefonate und interne Gespräche, wie Besprechungen, usw., zur
Büroarbeit und bieten fast ebenso unzählige Möglichkeiten textuell
verarbeitet zu werden. Dabei ist es aber schon wichtig, die
Informationen zu filtern und das wesentliche den richtigen Personen
zu kommen zu lassen. So wird der Produktionsabteilung andere Auszüge
aus einer Besprechung wichtig sein, als dem Chef, oder der
Entwicklungsabteilung. Darin ist aber auch der geschichtliche Verlauf
der Büroautomatisierung und der wesentliche Erfolg der
Textverarbeitung am Rechner zu sehen. Dokumente können so einfach
erstellt, vervielfältig, und mit unterschiedlich wichtigen
Informationen versehen werden.
Die Kernvorstellung ertreckt sich damit von der Erstellung von
Dokumenten über ihre Wartung und Archivierung, bis hin zur
sinnvollen Verteilung, denn gerade bei Wartung, Archivierung und
Verteilung sind immer wieder Fehler aufgetreten. Und ein und das
selbe Dokument wurde in den verschiedensten Abteilungen gewartet,
verändert und führte schließlich zu inkonsistenten Versionen
[Bergmann]. D.h. im Zusammenhang mit der Technologie der 80er
Jahre war die Vorstellung der Büroautomatisierung ein
Betriebsnetz, an dem alle Rechner angeschlossen waren. Es sollte
keine Insellösungen innerhalb eines Konzerns geben, damit
Dokumente überall hin verschicken zu können. Die gängigsten
Kommunikationsmöglichkeiten waren rechnergestützte Archivierung,
eMail, Telefon, Telefax, Modem/Akkustikkoppler, LAN.
Im Vordergrund stand der Angestellte mit einem Rechner ausgerüstet
, um so jederzeit Dokumente empfangen, lesen, schreiben
und verschicken zu können.
>Differenzierung und
Variationen der ürsprünglichen Konzepte
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