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Umsetzung und Verbreitung (wirtschaftlicher) Erfolg


Die persönlichen Assistenten haben sich heutzutage in vielen Bereichen durchgesetzt und sind weitverbreitet. Es ist natürlich fraglich ob sie sich durchgesetzt haben weil sie in diesen Bereichen wichtige Assistenz leisten oder nur weil sie als „interessant“ und „modern“ gelten.

In diesem Zusammenhang kann man sich an den Satz vom Abraham Lincoln erinnern:
„Man hilft dem Menschen nicht, wenn man für ihn was tut was er selbst tun kann.“

Eigentlich muss man also bedenken, wo der Einsatz von Assistenzsystemen wirklich sinnvoll ist und einen Zweck erfüllt. Folgend werden die verschiedenen Einsatzbereiche der persönlichen Assistenten in vier Hauptbereiche gegliedert. Anhand dieser Gliederung kann man sehen, welche Assistenten sich in welchen Bereichen durchgesetzt haben:

a)Web-Assistenten :
Diese Assistenten sind eine Art der Software-Assistenten, sie werden hier aber als eigener Bereich aufgeschrieben, weil sie inzwischen eine große Vielfalt von Produkten einschließen. Ihre Aufgabe ist es dem Menschen dabei zu helfen, die regelmäßig ansteigende Menge an Informationen im Web zu verwalten.
Diese kann man im weiteren auch in zwei Teilen betrachten. Jene die in den Web-Sites integriert sind und jene die zur Nutzung bestimmter Internet-Angebote verwendet werden.
Beispiele zum ersteren: Kommentatoren oder Ansager die dem User bei der Navigation der Web-Site helfen sollen, Chat-Bots, Webhosts. Bei den Webhosts handelt es sich im speziellen um Suchassistenten (wie FERRET), Nachrichtenfilterassistenten (wie NewsWeeder), u.ä. Beispiele zum zweiteren:
Shopping-Assistenten (wie FIDO: the shopping Doggie), Downloadmanager.

Es ist fraglich ob diese Assistenten auch wirklich unter die Kategorie „intelligente Assistenten“ fallen. Denn die meisten sind normale Applikationen die nur von den Herstellern als „intelligent“ bezeichnet werden. Sie unterscheiden sich von den wirklich „intelligenten“ Assistenten dadurch, dass sie keine „selbstständigen“ (auf Wissensbasis basierenden) Handlungen durchführen, sondern nur einen Source-Code sequentiell abarbeiten.
Echte „intelligente“ Assistenten im Web sind nicht sehr zahlreich. Vielleicht liegt es am Aufwand, der aufgebracht werden muss um eine solche zu erstellen. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) versucht in diesem Zusammenhang bei seinen Entwicklungen und Ansätzen die Devise „weniger ist mehr“ zu verfolgen. Ein „intelligenter“ Suchassistent z.B. müsste also die Informationen aus dem Web filtern, und individuell auf den Wissenshintergrund vom User basierende passende Dokumente zusammenfassen.
Das System „FairCar“ z.B. ermöglicht es dem User eine Suche nach Gebrauchtwagen zu starten ohne zeitraubende, umständliche Suchformulare auszufüllen, sondern der User kann die Beschreibung seines Wunschautos in normaler Sprache eingeben. ([Faircar] )

b)Software-Assistenten (Desktop-Assistenten): Diese Assistenten sind generell offline Assistenten, auch wenn mehrere dieser Assistenten, beim Vorhandensein einer Internetverbindung, auch online agieren können. Zu ihren Aufgaben gehören Informationsfilterung, Informationskondensierung, Informationsvermittlung, Datenanalyse, Wissensgewinnung.
Als Beispiel kann man z.B. den Assistenten von Word 2000 nehmen, der wenn Nachfrage existiert oder bei Fehlern des Users ins Geschehen eingreift und dem User verschiedene „hilfreiche“ (?) Tipps gibt.
Weitaus wichtigere und „intelligentere“ Softwareassistenten werden z.B. bei der Fertigungstechnik eingesetzt. Da ein Fertigungsprozess meist zu komplex und unübersichtlich für einen Menschen ist, kann der Mensch in einem Fehlerfall nicht genau erkennen wo der Fehler liegt oder welche Auswirkungen dieser haben könnte. Deshalb werden hier Assistenten eingeführt die den Produktionsprozess verfolgen, also auch eine Hardwareschnittstelle haben, und einen auftretenden Fehler in einer menschlich verständlichen Form darstellen (User Interface) und auch die Folgen dieses Fehlers für ein bestimmtes Zeitintervall angeben können.
Weiteres sind auch Assistenzsysteme wie Fahrerassistenzsysteme von großer Bedeutung. Auch wenn dieser Bereich noch neu eingegangen wurde kann man mit einer weiteren Entwicklung rechnen. Hier wird durch den Einsatz von Kameras, Sensoren zur Weg- und Lenkmessung versucht der Fahrer zu unterstützen und Gefahren vorauszuschauen. Wenn man beachtet, dass sich der Computereinsatz in den Autos immer mehr entwickelt, kann man davon ausgehen, dass bald auch die Betätigung von Brems- oder Gaspedal in Extremsituationen vom sogenannten Bordcomputer durchgeführt werden wird. (In diesem Zusammenhang gibt es bereits Forschungen wie DARVIN ->Driver Assistance using Real-Time Vision for Innercity areas)

c)Mobile-Assistenten: Mobile Assistenten finden wir eher im Bereich der „personal digital assistent“s. Diese haben sich heutzutage zu „Alleskönnern“ entwickelt. Und zwar kann man z.B. mit Hilfe eines PALMs sogar Route-Informationen holen. Wegen der großen Nachfrage auf solche Assistenten, werden laufend neue, verschiedenartige Softwareprodukte für diese auf den Markt gebracht. Als Beispiel kann man Wörterbücher, Businesssoftware, Taschenrechner usw. nennen.
Auch in diesem Bereich dauert die Forschung für neuartige und wichtige Assistenzbereiche an. Es wird z.B. im Bereich der Medizin versucht „eine Implementierung eines Assistenzsystems zur Unterstützung der pädiatrischen Medikation unter Nutzung eines PDA zu realisieren. Ausgehend von aktuellen Patientendaten (Gestellte Diagnose, Risikogruppe, Alter,...) soll das Zielsystem eine Auswahl anwendbarer therapeutischer Maßnahmen unter Angabe von Dosisempfehlungen, allgemeinen wirkstoffbezogenen Informationen und Warnhinweisen präsentieren, die bei der vorgeschlagenen Medikation zu berücksichtigen sind.“ (Zitat aus [Assistenz in der Medizin])

d)Hardware-Assistenten: Der eigentlich wichtige Einsatz der persönlichen Assistenten ist vielleicht der im Bereich der Hardware Assistenten. Weil hier können Menschen in z.B. Produktionsprozessen unterstützt werden. Außerdem können Behinderte Menschen durch solche Assistenten bei der Bewältigung des Alltags unterstützt werden.
Beispiele von Hardware-Assistenten sind z.B. Roboter die bei Fertigungsprozessen eingesetzt werden. Bei diesen muss der Mensch nur mehr diesen Roboter programmieren, der dann mit höchster Präzision seine Aufgaben erfüllt. Wie bei den Erläuterungen im Bereich der Software Assistenten angesprochen wurde, werden diese Hardware Assistenten meistens mit Software Assistenten zusammen eingesetzt, um dem Menschen eine „intelligente“ Schnittstelle zu bieten. (aus Publikation des [Frauenhoferinstitut]s)

Weiterführende Informationen


>[Faircar] Hier findet sich ein Assistent, der über die Seite führt.
>[DFKI] Hinter dieser Abkürzung versteckt sich das deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz
>Darvin Unter diesem Schlagwort versteht man ein Driving Assistant System. Hier das des Frauenhofer Institutes.
>[Assistenz in der Medizin] Hier findet sich ein Ansatz für die Verwendung von PDAs in der Medizin zur Diagnostkunterstützung.
>[Das Frauenhoferinstitut] Hier finden sich generell viele informationen zum Themenbereich Informatik. Konkret kann man hier Informationen über Teleshopping Assistenten beziehen.

Verweise auf Arbeiten anderer gruppen




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