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Problemstellung
Einschub:

Definition:
Ein Persönlicher Assistent ist eine Soft- bzw. Hardwarekomponente , die dem Benutzer bei der Erledigung seiner Arbeit beistehen und ihm behilflich sind.
Persönliche Softwareassistenten zeichnen sich durch die Fähigkeit aus,  die Vorlieben und Arbeitsweisen eines Benutzers zu erlernen und sich so auf den Benutzer anzupassen.
Ende Einschub 

Warum haben sie zu dieser Zeit bestimmte Vorstellungen entwickelt?

Zu Beginn der 90er Jahre, nahm die Computerindustrie einen relativ großen Aufschwung und auch die Anzahl der aktiven User von PCs und mobilen Rechnern (damit ist alles vom Taschenrechner bis zu Laptop) stieg an. Eine Menge Firmen buhlten um die Gunst derselben.
Die einzelnen Hardwarehersteller bekriegten sich regelrecht, was zur Entwicklung von neuen Bauteilen und der Verbesserung der alten führte. Vor allem die Miniaturisierung wurde in dieser Zeit voran getrieben.

Ein wichtiger Grund für die Entstehung der PDAs ist damit schlicht und einfach der, dass die Technologie für den Bau kleinerer leistungsfähiger Computer verfügbar war beziehungsweise die Entwicklung für machbar gehalten wurde. Man konnte also einen mobilen PC bauen, der mehr Leistung hatte als ein damaliger Taschenrechner und damit mehr Funktionen erfüllen konnte.
Dazu ist zu sagen, dass die Vorgänger des PDA eben diese Taschenrechner waren. Man hat einfach die Idee der tragbaren Rechenleistung immer weiter ausgebaut, das „Gehirn“ also den Prozessor dieser Geräte immer weiter verbessert, bis sie mehr leisten konnten als mathematische Aufgaben zu lösen und das Display weiter entwickelt, bis auch graphische Darstellungen möglich waren.

Ein weiterer Grund für die Entwicklung der PDA, war eine rapide Vermehrung der zu verwaltenden Informationen, bedingt durch neue Medien wie das Internet und neue Kommunikationsformen wie das Handi.
Es wurde wichtig auf möglichst viel Information möglichst schnell und möglichst überall zugreifen zu können. Aus dieser Notwendigkeit heraus entstand der PDA, beziehungsweise die für dieses Gerät geschaffene Software, die zum größten Teil aus Verwaltungsprogrammen verschiedenster Art besteht. Auch eine neue Auffassung von Arbeit, die zu dieser Zeit entstand legte die Erfindung des PDAs nahe:
Man führte den Begriff mobile Arbeit ein, was bedeutet, dass man nicht mehr davon ausging dass die Arbeit an einem fixen Arbeitsplatz ausgeführt wird, sondern dass man auch außerhalb der Firma Arbeiten erledigen konnte. Dafür ist der PDA natürlich sehr gut geeignet, beziehungsweise macht dies in Verbindung mit dem Laptop erst möglich.

Softwareassistenten:

Die persönlichen Softwareassistenten, die den Benutzer bei seiner Arbeit am PC unterstützen, sind gewöhnlich intelligenten Agenten, die sich dem Benutzer gegenüber wie persönliche Assistenten verhalten.
Nach der Erfindung beziehungsweise der Öffnung des Internets für die Allgemeinheit in den 90er Jahren, wurden die zu verwaltenden Informationen und die zu treffenden Entscheidungen extrem vermehrt.
Zitat aus „History of the internet“ :
The World Wide Web came into being in 1991, thanks to developer Tim Berners-Lee and others at the European Laboratory for Particle Physics, also known as Conseil Européenne pour la Recherche Nucléaire (CERN)…...
In June 1993, the Web boasted just 130 sites. By a year later, the number had risen to nearly 3,000. As of April 1998, there were more than 2.2 million sites on the Web. …………

(Anm. : Diese Entwicklung geht bis heute exponentiell weiter)

Man brauchte also eine Software, die die oft sehr chaotischen und unstrukturierten Informationen, die man aus dem Internet erhält, strukturieren konnte und gewisse Routinearbeiten übernehmen konnte, damit der Benutzer seinen Kopf für wichtigere Aufgaben frei hat.
Genau diese Aufgaben erfüllt ein persönlicher Assistent. Auch wurde mit steigender Rechnerleistung und fortschreitender Softwareentwicklung die Anforderungen an den User immer größer, wobei allerdings das durchschnittliche Wissen desselben eher abnahm. Daher stellte die Softwareentwickler dem Benutzer die persönlichen Assistenten zur Seite um diese mit dem Programmfeatures nicht zu überfordern.

Auch veränderte sich in den 90er Jahren, als der Begriff „persönliche Assistenten“ offenbar geprägt wurde (die ersten Artikel zu diesem Thema wurden in den 90ern herausgegeben z.B.: von Pattie Maes: "Agents that Reduce Work and Information Overload.",ACM Press, July 1994.) ,die Benutzergruppe der Computer und des Internets.
Wo früher Experten saßen, die sich mit der Technik und der Software die sie bedienten auskannten saßen jetzt User, die den PC und das Internet als Arbeitsmittel betrachteten und nur Oberflächenwissen hatten. Um diesen Usern helfend beizustehen musste man Programme entwickeln, denen es möglich ist zu verfolgen was der Benutzer tut und das dann bei Bedarf Anregungen gibt oder selbst Tätigkeiten ausführt, die den Benutzer nur belasten und für die keine neuen Entscheidungen notwendig sind.
Zitat aus der Vo KidSim: Agenten sprachlos programmieren von Ulrich Andree:
......In der heutigen Computer-Welt gibt es drei wichtige Entwicklungen:
die zur Verfügung stehende Information ist dynamisch und unstrukturiert und nimmt explosionsartig zu (verfügbar über das Internet), die Anzahl der Nutzer von elektronisch verfügbaren Informationen mit begrenzten Computerkenntnissen nimmt ebenfalls stark zu.
Unter diesen Bedingungen können Agenten eine wichtige Rolle als persönliche Assistenten der Menschen spielen. Sie sind intelligente User-Interfaces, die den Anwendern helfen,indem sie mit anderen Applikationen interagieren und autonom Aufgaben ausführen. Der Anwender kann Aufgaben an den Agenten delegieren, der die Interessen, Gewohnheiten und Vorlieben seines Besitzers kennt. Der Agent kann Vorschläge machen oder an Stelle desAnwenders agieren, ohne dass dieser aktiv werden muss. Um all diese Funktionen zuerfüllen, benötigen diese persönlichen Assistenten sehr gute Anpassungsfähigkeiten an denjeweiligen Anwender, um ihm genau die Hilfe anzubieten, die er gerade braucht.
(Maes,1994)
Die Hilfe eines persönliche Assistenten bringt viele Vorteile für den Anwender. Er bekommt Unterstützung bei langweiligen oder zeitfressenden Arbeiten, genau dann, wenn er diese haben will. Er kann sich auf die wesentlichen Arbeiten konzentrieren, der Agent erledigt den Außerdem kann er mit einer größeren Menge von Information umgehen (Wagner,2000)

Weiterführende Informationen



Geschichte der PDAs
>[Chronology of Handheld Computers Copyright©2001KenPolsson] bzw.
>[History since 1993]
sowie
>Meier-deutschland

Geschichte des Internets
>[History of the Internet]
bzw. Eine umfangreichere Sammlung:
>[Nethistory]

Allgemeine Informationen
>[Softwareagenten] Seminar: Seminar Softwareagenten, WS 01/02 an der Uni Münster,Vortragender: Ulrich Andree Thema: Kidsim: Agenten sprachlos programmieren (auch interessante Aspekte enthaltend)
>[Pattie Maes] Homepage von Pattie Maes(wichtig für gesammte AI)
>[Beschreibung zu Programm Letitia] ein Programm, das die Konzeption des persönlichen Assistenten weiterführt
>[Seminar WWW-basierte, Informationsdienste SS 98] Seminar WWW-basierte, Informationsdienste SS 98 Thema: Interface Agenten / Persönliche Assistenten
>[Communications of the ACM] Maes, P., 1994: Agents that Reduce Work andInformation Overload. Communications of the ACM, 37(7).(Grundlage vorheriger Vo)

Verweise auf Arbeiten anderer gruppen



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