Dokumentverantwortliche: Mario Ducoing, Daniel Weber, Thomas Mayr, Thomas Lidy, Corinna Thoeni

fit 2001 > Digitales Audio > Zukunft

Überblick

Zukunft von MP3, Napster & Co.

Entwicklung

Vor zwei Jahren trat das MP3-Format seinen Siegeszug durch das Internet an. Nun ebnet es den Weg zum professionellen Musikvertrieb via Web. Kompakt und dennoch in CD-Qualität - so wollten die Entwickler des Fraunhofer Instituts Musik in eine digitale Form gießen. Das Ergebnis ihrer Forschungen kennt heute jeder Internet-Surfer: MPEG 1 Layer-3 - kurz >MP3. Die Fähigkeiten des neuen Musikformats rief jedoch schnell die Raubkopier-Szene auf den Plan.

Die Musikindustrie nahm MP3 zuerst gar nicht und später als Bedrohung wahr. Denn durch das lustige Kopieren im Internet glitten den Plattenbossen - repräsentiert durch die mächtige Recordingindustry Association of America (RIAA) - viele Millionen Dollar durch die Finger. Die Folge: Es hagelte Anzeigen, und Internet-Fahnder schwärmten aus, um eine Site nach der anderen zu schließen. Doch dem Hype um das Musikformat tat das keinen Abbruch.

MP3 - Lösung für ein neues Vertriebsmodell

Denn neben seinen Raubkopier-Qualitäten entband MP3 junge Bands von den bisherigen Vertriebsstrukturen. Wollte eine Musikcombo bisher ein Lied veröffentlichen, musste sie erst um einen Plattenvertrag betteln. Kam dann der Erfolg, verdienten alle anderen, bevor die Gruppe selbst nur einen Cent sah. Auf einmal wurde es leicht, seine Stücke einem Millionenpublikum nahe zu bringen. (>Auswirkungen auf Musiker)
Doch wie verdient man damit Geld? Einzelne Musiker haben nicht die finanziellen Ressourcen ihre eigene Musik zu produzieren bzw. sie übers Internet zu vertreiben. Dazu müssten sich mehrere Musiker zusammenschließen. Online- Vertrieb gibt es auch nicht so große Kosten, der Künstler bekommt schon bis zu 50% des Ertrages. Aber trotzdem hat diese Vertriebsmethode große Nachteile. Jeder Hobbymusiker kann jetzt sein Werk anpreisen. Dadurch entstehet eine Flut von mittelmäßig guten Stücken, aus denen niemand wirkliche Qualität findet. Um ein mittelmäßiges Musikstück erfolgreich zu vermarkten braucht es enorme Werbemittel. Somit bleibt nur zu sagen, dass erfolgreicher Direkt- Vertrieb von Musik jetzt und in naher Zukunft nur im Nischenmark existiert wird, der Mainstream wird von den Big Playern im Geschäft dominiert. Sie bestimmen durch pushen Songs mit Marketing zu Hits.

Zögerlich nehmen auch Händler und Firmen das Musikformat als Chance war: Ein so großes Bedürfnis seitens der User verspricht große Absätze. Denn der Kick an MP3 ist nicht alleine, dass die Surfer gratis Lieder laden können. Die Hörer schätzen genauso die Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten. Zudem findet man so gut wie jedes Stück im Web über Suchmaschinen. Aus den ausgesuchten Lieblingsliedern kann sich der Hörer eine eigene CD mixen oder sie auf einen > Hardware-Player überspielen. Musik in digitaler Form macht also unabhängig.

Diesem Verlangen will sich die Industrie nicht verschließen und blickt nun langsam den Tatsachen ins Gesicht: Dem Vertrieb von Musik über das World Wide Web gehört die Zukunft. (siehe auch >Auswirkungen auf Plattenfirmen)

Leider bringen verschiedene Interessengruppen anstatt sich gemeinsam auf den Standard MP3 zu einigen und diesen in seiner Entwicklung voranzutreiben deren eigene Formate an den Start:

AT&T stellt A2B vor, Liquid Audio ihr gleichnamiges Format, Microsoft pusht sein Windows Media Audio, mpX, AAC und viele weitere wollen die Nachfolge von MP3 antreten. Alle nehmen für sich in Anspruch, noch kompakter und besser zu sein - und vor allem die Möglichkeiten des Raubkopierens zu unterbinden.

Das Windows Media Format 8 bringt angeblich 30 % höhere Kompression als MP3 bei gleicher Qualität (siehe >Bild). Auch mpX soll eine höhere Kompressionsrate haben als MP3 und behauptet von sich, 56K-Modem-Usern Internet-Radio in "bester Qualität" zu bieten.

Aber nur wenige bis gar keines von diesen Formaten werden sich durchsetzen können. MP3 ist einfach zu stark verbreitet, und Millionen von Usern haben ein MP3-Encoder-Programm auf ihren PC installiert, mit dem es ein Leichtes ist, neue MP3 files zu produzieren.

Natürlich ist das ein großer Dorn im Auge der Big Player im Musikbereich, allen voran die großen Plattenfirmen, wie der Kampf gegen Napster zeigt. Doch auch wenn Napster in die Knie gezwungen wird, ist eine Einschränkung der Verbreitung von MP3 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht möglich.

Was die Zukunft von Napster betrifft: Auch wenn viele Menschen die Bereitschaft, für das Downloaden von Musik-files einen monatlichen Beitrag zu zahlen, signalisiert haben – die momentane Situation von Napster zeigt in eine negative Richtung für Napsters Zukunft. Die Verpflichtung, Filter für eine Unzahl kopiergeschützer Songs – und das ist bzw. war eben die breite Masse an Titeln, die über Napster "getauscht" werden bzw. wurden – einzubauen, erschwert die Benutzung der Software erheblich und führt über kurz oder lang zu einem Abwandern der User. Bis zur Einführung des gebührenpflichtigen Napster könnten bereits Millionen von Usern zu – teilweise besser funktionierenden – Konkurrenzprodukten gewechselt sein.

Und von diesen Konkurrenzprodukten gibt es nicht gerade wenige: Gnutella, Aimster, Scour, Limewire, und wie sie alle heißen, wollen alle in die Fußstapfen von Napster treten. Teilweise bieten sie mehr Funktionalität, teilweise sind auch andere Daten als MP3 files in den "Tauschbörsen" zu finden, aber was vielleicht der größte Vorteil ist: Manche Softwareprodukte kommen – im Gegensatz zu Napster – vollkommen ohne zentralen Server aus. Die User sind praktisch untereinander vernetzt, und es gibt keine Firma oder zentrale Instanz dahinter. Das heißt, daß ein Klagen, Verbieten, oder Filtern des Musiktausches – wie im Falle von Napster – so gut wie unmöglich ist!

Daran ist zu erkennen, daß das Austauschen von digitaler Musik im Internet im großen Ausmaß weiterhin praktiziert werden wird, und – zum Trotz der Plattenfirmen und großer Konzerne – wohl kaum verboten werden kann. (siehe auch >Fehler der Musikindustrie)

Nichtsdestotrotz versuchen die Plattenfirmen weiterhin, das Kopieren digitaler Musik zu verhindern, besser gesagt zu erschweren:

Kopiergeschützte Audio-CDs


Der Bertelsmann-Konzern hat zwei >Audio-CDs auf den Markt gebracht, die mit dem so genannten Cactus-Data-Shield-Kopierschutzsystem versehen sind. Einige CD-Player und sämtliche CD-ROM-Laufwerke von PCs verweigern das Abspielen solcher CDs.

In wie weit die neuen kopiergeschützten Audio-CDs dem Red-Book-Standard noch entsprechen, mit dessen Label sie gekennzeichnet sind, sei dahingestellt. Die Käufer eines Albums in diesem neuen kopiergeschützten Format werden jedenfalls erst nach dem Öffnen der Verpackung durch einen Aufdruck auf der CD darüber informiert, dass die Scheibe kopiergeschützt ist und sich nicht auf PCs abspielen lässt. Dies wirft rechtliche Fragen auf:
  • Hat eine solche CD einen Mangel, wenn man sie in seinem eigenen CD-Player nicht mehr abspielen kann oder muss man so etwas einfach hinnehmen und sich einen neuen CD-Player kaufen?

  • Wie ist das eigentlich mit den Kopien von der Audio-CD, die man gemäß dem Urheberrecht ja machen darf?

  • Ist also eine kopiergeschützte Audio-CD mangelfrei, wenn man sie als Käufer nicht abspielen kann?
Es scheint so zu sein, dass der Kopierschutz in einer Weise realisiert wurde, die dem >Red-Book-Standard, der die Beschaffenheit von Audio-CDs technisch festlegt, widerspricht.

Der Käufer einer Audio-CD kann grundsätzlich erwarten, eine CD zu erwerben, die in handelsüblichen Audio-CD-Playern abspielbar ist. Zu diesem Zweck wurde der Standard geschaffen. Sofern sowohl CD-Player als auch CD konform diesem Standard sind, muss eine CD in jedem CD-Player, der diesen Standard unterstützt, abgespielt werden können.

Wird eine CD daher mit dem entsprechenden Label gekennzeichnet und entspricht nicht diesem Standard und führt dies dazu, dass die CD beim Käufer in einem Gerät, das den Standard unterstützt, nicht abspielbar ist, - dann liegt ein rechtlich erheblicher Mangel vor. Konsequenz: Der Käufer kann den Kaufvertrag für die CD rückgängig machen und sein Geld zurückverlangen. Auf einen Umtausch gegen eine andere CD muss sich der Käufer nur dann einlassen, wenn die Plattenfirma zwischenzeitlich die CD ohne Kopierschutz auf den Markt gebracht hat.

Angesichts der immer weiter fortschreitenden Integration des Computers in das sonstige, im Haus befindliche technische Equipment, wie Stereoanlage, Fernsehen, und so weiter, ist damit zu rechnen, dass auch die herkömmliche Stereoanlage in Kürze ausgedient hat und an Stelle dessen PCs für MP3-/Audio-CD-/DVD-Genuss im Regal stehen. Ob Käufer bereit sind, solche kopiergeschützte CDs also überhaupt zu erwerben, wenn nicht sichergestellt ist, dass man sie mit zukünftigen Equipments abspielen können wird, wird sich zeigen. Nachdem jedenfalls derzeit die erforderlichen Warnhinweise, die für den Käufer leicht wahrnehmbar sein müssen, auf der CD-Hülle fehlen, liegt ein Mangel vor, der den Käufer der kopiergeschützten CD zur Rückgängigmachung des Kaufvertrags berechtigt

Von einer eigenen Audio-CD darf man für den privaten Bereich bis zu sieben Kopien machen. Dieses Recht, sich Kopien zum eigenen Gebrauch zu machen, umfasst aber nicht auch die Verpflichtung der Plattenindustrie, Ihnen die Ausübung dieses Rechts zu ermöglichen.

Der Plattenindustrie zielt vielmehr darauf ab, dem Konsumenten eine völlig legale Kopie der CD für den eigenen Gebrauch - etwa für Ihren >MP3-Player - unmöglich zu machen. Ob dies zum gewünschten Erfolg führt, ist fraglich. Es werden Unsummen von Geld in immer aufwendigere Kopierschutzmechanismen gesteckt. Dennoch werden diese immer wieder binnen kürzester Zeit geknackt (>SCMS). Je nach verwendetem Verfahren ist dies sogar legal, da Kopierprogramme, die sich von einem Kopierschutz nicht täuschen lassen und die CD 1:1 kopieren, keine Urheberrechte verletzen, sofern Sie ein Recht auf Erstellung der Kopie haben.

Durch die Kopierschutzmechanismen werden sicherlich die technisch nicht so hochgerüsteten "normalen" User vom Kopieren abgehalten, aber es wird eben auch das vollkommen berechtigte Kopieren der gekauften CD auf MP3-Flashcards verhindert. Kriminelle, die mit dem Kopieren der CDs Geld verdienen, werden sich hiervon kaum abschrecken lassen.

Abschätzung der weiteren Entwicklung

Wie man sieht, ist mit dem Thema Audioformate & Kopierschutz ein breites Kapitel aufgeschlagen worden, das noch lange nicht beendet sein wird. Die Platten- und Musikindustrie wird immer wieder versuchen, ihre Interessen zu wahren – und angeblich auch die Interessen der Musiker.

Aber auch wenn sie versuchen, durch verschiedene, teilweise umstrittene, Kopierschutzmechanismen, ihr "Recht" durchzusetzen – bislang haben gewisse User immer noch einen Weg gefunden, diese zu umgehen (siehe z.B. >SCMS).

Radio MP3

Wer eine TV-Karte wie z.B. WinTV besitzt, kennt dieses Programm vielleicht bereits:
>[r@dio.mp3] von der Firma MusicPl@y GmbH in München.



radio mp3 ist kein Intenet-Radio, sondern wird über das TV-Signal über Kabel oder Satellit übertragen.

Um r@dio.mp3 zu empfangen, benötigt man einen Kabel- oder Satellitenanschluß, eine handelsübliche TV-Tunerkarte für den PC und die kostenlose r@dio.mp3-Empfangssoftware für Windows, die man sich über das Internet herunterladen kann.

Für den Empfang des Radios selbst ist kein Internetanschluss notwendig!

r@dio.mp3 wird über die Austastlücke von NBC Europe gesendet und kann von fast allen Haushalten mit Kabelanschluss oder Satellitenempfang sowie entsprechend ausgerüsteten Rechnern empfangen werden.

Wie funktioniert das Sendeprinzip?

Die Daten werden über die Austastlücke des Fernsehbildes, in der normalerweise der Teletext gesendet wird, übertragen. Die Datenübertragungsrate des Videotextsignals ist an die Bildwiederholfrequenz des Fernsehsignals gekoppelt. Zur Zeit wird ein Audiostream, der im MPEG1 Layer-3 Verfahren mit 128 kBit/s kodiert worden ist gesendet. Zusätzlich werden umfangreiche programmbegleitende Informationen und kleine Abbildungen der CD-Covers im HTML- bzw. JPG-Format übertragen. Die Software auf dem PC des Anwenders empfängt den Datenstrom über die TV-Tuner-Karte und dekodiert ihn entsprechend, sodass die MP3-Daten und die Zusatzinformationen getrennt werden.

Die MusicPl@y GmbH ist derzeit europaweit das einzige Unternehmen, welches über eine vertikale Austastlücke eines TV-Senders via TV-Kabel ein Radioprogramm sendet.

Die MusicPl@y GmbH besitzt die für den Betrieb von r@dio.mp3 notwendigen Nutzungsrechte am Übertragungsverfahren exklusiv für Gesamteuropa, was den Markteintritt für Konkurrenz-Produkte erheblich erschwert.

Das heißt also, dass diese Technologie derzeit nur von einem Unternehmen eingesetzt wird. Trotzdem ist vorauszusehen, dass diese Technik in absehbarer Zeit stärkere Verbreitung finden wird. Der Vorteil ist einfach, dass im Gegensatz zu Radios im Internet ein wirkliches klassisches Broadcasting erreicht wird, und dieses noch dazu das Netz in keinster Weise belastet.

Der radio.mp3-Player bietet auch einen komfortablen Aufnahme-Button, mit dem man die Musikstücke in voller-Länge im gängigen MP3-Format aufnehmen kann.

Auf die Frage, ob es beim Download von mp3-basierten Musiktiteln nicht rechtliche Probleme gäbe, antwortet die Firma MusicPlay folgendermaßen:

Die Titel werden nicht downgeloaded, sondern mit einem Record-Button der Software ähnlich wie bei einer Stereoanlage auf der Festplatte aufgenommen, nachdem man sie gehört hat oder während man sie hört. Es ist gesetzlich jedem Hörer gestattet, Musiktitel für seinen privaten Gebrauch aufzunehmen - wie bei jedem staatlich anerkannten und lizensierten Hörfunksender.

Das heißt also, dass man hier – im Gegensatz zu sogenannten Tauschbörsen wie Napster – vollkommen gratis und noch dazu im legalen Bereich zu MP3-Files kommt.


3D Audio


Mit 3dimensionalem Audio ist es möglich, einem speziellen Sound 3dimensionale Koordinaten im Raum zuzuweisen, und so einen räumlichen Klang zu ermöglichen. Für echten 3D Sound müsste man 6 Lautsprecher einsetzen um das gewünschte Ergebnis zu bekommen. Da die meisten Leute allerdings bislang nur 2 Lautsprecher (bzw. 2 Hörer bei Kopfhörern) haben, wurden 3D-Audio-Technologien entwickelt, die die erhöhte Anzahl an Lautsprechern simulieren.

Es ist jedoch nicht trivial, diese Technologie so zu implementieren, dass sie mit jedem Spiel oder jeder Anwendung funktioniert. Außerdem spielt die unterschiedliche Hardware-Konfiguration der Benutzer eine große Rolle.

Verschiedene Firmen und Universitäten sind daher an der Forschung nach Technologien, mit denen sich die gewünschten Effekte für eine Vielzahl von Konfigurationen einfach einsetzen lassen.

Ein Weg in die richtige Richtung ist die Implementierung eines APIs, die unabhängig von der verwendeten Hardware sind, diese also "transparent" machen.

Das Generieren des 3D Sounds wird dabei entweder von der 3D-Sound-Beschleuniger-Karte übernommen (dabei wird die CPU des Systems nicht belastet), bzw. falls keine solche vorhanden, in Software emuliert.

Was mit heutiger und zukünftiger Technologie alles möglich ist:
  • echter 3D Sound:
    interaktiver 3D-Klang, der durch hochentwickelte Audio-Positionierungs –Technik den Eindruck vermittelt, man stehe mitten in der 3D-Umgebung. Man kann Effekte von oben, links, rechts und hinter sich hören und unterscheiden.


  • Hardware Support:
    neue Soundkarten, die eine 3D-Audiobeschleunigung ermöglichen, werden direkt unterstützt


  • Mixed 3D Audio:
    gleichzeitige Simulation von Sound vor und hinter der Person bzw. aus verschiedenen Richtungen kommend


  • Scalability:
    Je schnellere Computer (CPUs) eingesetzt werden, desto besser ist das Ergebnis der 3D-Audio-Berechnung


  • Open Speaker Cross-Cancellation:
    Mit der transauralen Cross-Cancellation Technologie ist es möglich, dass man mit zwei Lautsprechern echten realistischen 3D Sound zu hören bekommt.


  • Anpassung an das Ausgabegerät:
    Ob man Kopfhörer oder bestimmte Lautsprecher verwendet, lässt sich konfigurieren – die Soundkarte passt sich automatisch an das entsprechende Ausgabegerät an, um die bestmögliche Ausgabequalität zu erzielen.

  • Streaming:
    Real-time Daten und Streaming Audio aus dem Internet werden von der Soundkarte direkt verarbeitet, auch multi-channel Streams und multiple sample rates werden effizient verarbeitet.


  • Doppler-Effekt und Pitch
    Bei einer sich bewegenden Soundquelle wird automatisch die Veränderung der Sequenz einer Klangwelle berechnet (Doppler-Effekt). Außerdem kann die Tonhöhe verändert werden, um Effekte wie Beschleunigung oder Abbremsung zu erzielen.

3D-Soundkarten


Im Hardware-Bereich wird sich im Bereich der Soundkarten in der nahen Zukunft ähnliches abspielen wie zur Zeit mit 3D-Grafikkarten. Immer mehr User, vor allem Spiele-Freaks, wollen die >Vorzüge von Surround-Sound und 3D-Sound genießen, der entweder durch ausgefeilte Techniken simuliert, oder durch bis zu 6 Lautsprechern erzielt wird. Auch der DVD-Boom wird zur weiteren Verbreitung sogenannter Home-Cinemas beitragen.

Die Firma Hercules, bisher Hersteller moderner Grafikkarten, bringt nun auch eine Soundkarte heraus, die sich von anderen Produkten abhebt:

Das Produkt beinhaltet nicht nur eine Soundkarte selbst, sondern auch ein externes Audio-Rack, das über weitreichende Funktionen verfügt, sowie eine Palette zugehöriger Kabeln.

Einige Details aus den Spezifikationen:

  • 18-bit ADC/20-bit DAC For high audio quality at sampling rates of up to 48kHz


  • 3D Hardware accelerator, EAX™ 2.0, A3D™ 1.0, I3DL2, Sensaura's MacroFX™, MultiDrive™, ZoomFX™, EnvironmentFX™, allow for interactive positioning on 2 or 4 speakers or headphones.


  • Headphone output jack with volume control


  • Surround stereo Line-Out jack


  • 6 gold-plated Line-Out RCA connectors:
    (Main Left and Right/Surround Left and Right /Center/Subwoofer)


  • 2 additional USB ports (3 and 4)


  • 2 digital S/PDIF Inputs (Co-axial and Optical) (32kHz, 44.1kHz, 48kHz)


  • 2 digital S/PDIF Outputs (Co-axial and Optical) (Set to 48kHz)


  • MIDI-In/MIDI-Out DIN connectors (MPU-401 compatible)




Nicht zuletzt auch Soundkarten mit digitalen bzw. optischen Ein- und Ausgängen haben einen großen Markt, was unter anderem für Leute, die einen MiniDisc-Player besitzen, von Nutzen ist. Sie können somit verlustfreie digitale Kopien von Musikstücken vom Computer auf die MiniDisc überspielen (gegebenenfalls auch umgekehrt).

Dagegen laufen wiederum die großen "Copyright-besorgten" Firmen Sturm.

Viele große Hersteller und Plattenfirmen haben sich zur Secure Digital Music Initiative (>[SDMI]) zusammengeschlossen.

Das erklärte Ziel dieser Initiative ist, Spezifikationen und Technologien zu entwickeln, die das Abspielen, Speichern und Verbreiten digitaler Musik speziell im Bereich neuer Medien und neuer Techniken (wie z.B. der tragbaren MP3-Player) erschweren, um so die Musik zu "schützen".

(Hier ist das Logo für Geräte, die SDMI-compliant sind, abgebildet).

Dass dabei für den Kunden auch erhebliche Nachteile
entstehen können, zeigt das Beispiel eines tragbaren MP3-Players der Firma aiwa, der nach 3maligen Überspielen eines Tracks von der Festplatte des Computers auf den Player, ein weiteres Überspielen für immer verweigert – natürlich ungeachtet, ob der Track ein unerlaubter Download, oder ein ganz legales Musikstück oder eine rechtlich legale Kopie einer CD ist.

Es ist voraussehbar, dass in Zukunft noch weitere Erschwernisse für den Konsumenten eingeführt werden. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, finden die User jedoch immer wieder einen Weg, um Restriktionen zu umgehen. (siehe auch >Fehler der Musikindustrie)

DVD-Audio


Allgemeines

Die Ton- und Bildqualität von DVD Videos revolutioniert immer mehr die Art und Weise, wie die Unterhaltungsindustrie ihre Film- und Videoprodukte an den Verbraucher bringt. Noch nie hat sich ein Format im Konsumerbereich so schnell verbreitet wie die DVD (>Entstehung - DVD). Allein in den USA verdoppelte sich die Anzahl der verkauften DVD Player im Vergleich zum Vorjahr auf acht Millionen. Damit sind in den USA vierzehn Millionen DVD Player im Umlauf.

Das MPEG-2 Format für DVD Videos bietet dem Verbraucher eine hervorragende Bildqualität, die den Ansprüchen von neuen Kinofilmen gerecht wird und sowohl zum Kauf von neueren Hollywood Produktionen als auch alten überarbeiteten Klassikern anregt. Der nächste Schritt ist die Umsetzung der DVD Audio (DVD-A). Die Industrie erhofft sich dabei einen ähnlichen Effekt von der DVD-A für Musik wie von der Video DVD für den Film. Lange erwartet und doch häufig missverstanden, bietet die DVD-A sowohl die klanglichen Eigenschaften einer CD, als auch die höchste Audioqualität, die jemals für den Hausgebrauch zur Verfügung stand. Einige Beobachter sagen voraus, dass die DVD-A den Konsumermarkt dominieren wird und über kurz oder lang die CD ersetzen wird.

Für den Anwender bedeutet die Audio DVD einen enormen Sprung nach Vorne. Zum ersten Mal kann der Durchschnittskonsument höchste Auflösung und mehrkanaligen Surroundsound im eigenen Wohnzimmer genießen. Mit der höheren Audioqualität und Abtastfrequenzen bis zu 192 kHz, im Vergleich zu den 44,1 kHz einer normalen CD, bekommt der Endverbraucher mit der Audio DVD ein Medium, dass näher am Produktionsmaster ist, als jedes andere Format zuvor. Die Kluft zwischen dem, was ein Tontechniker im Studio hört, und dem Klangerlebnis zu Hause wird damit signifikant kleiner.

Obwohl die Musikindustrie und einige audiophile Verbraucher die Audio DVD herbeisehnen, sind vorher noch ein paar Hindernisse aus dem Weg zu räumen. DVD-A hat eine Menge Vorteile und ist vor allen Dingen in der Lage, die komplette CD-Sammlung auf den neuen DVD-A Playern abzuspielen (so wie DVD Video Player auch bestehende Audio CD-Formate abspielen). Wenn man diese Entwicklung allerdings mit dem Wechsel von der Schallplatte zur Compact Disc vergleicht, hatte die Musikindustrie damals den Vorteil, nicht ihren ganzen Angebotskatalog neu abmischen zu müssen, da die meisten Produktionen bereits im Stereoformat vorlagen. Natürlich wurde ein Großteil neu gemastert und musste für das CD Format digital transferiert werden, aber es war nicht nötig, die alten Mehrspurbänder auszupacken und neu zu mischen.

Was sind die Unterschiede?

Die Technologie nutzt ein neues hochauflösendes Format und ein neues Surround Format.

Zunächst gibt es kaum surroundgemischte Master aus den letzten Jahren, ganz zu Schweigen aus den letzten Jahrzehnten. Das heißt, eine ganze Menge Recording- und Masteringtechniker mischen und mastern seit geraumer Zeit bereits auf hochauflösenden Maschinen und bringen anschließend die Sampling- und Bitrate auf das Niveau des CD-Formats. Deshalb müssen einige Produktionen aus den letzten Jahren für die höhere DVD Auflösung lediglich neu gemastert werden. Bleibt noch die große Frage, wie der Surround Sound behandelt werden soll. Die Bosse der Recording-Industrie werden den Kosten/Nutzen Faktor für das neu mischen und mastern von alten Titeln abwägen müssen und dabei werden wohl viele Titel einfach im Stereoformat bleiben. Damit wird die Audio DVD ihr wahres Potential eher bei neuen Produktionen voll entfalten können.

Sowohl die Video DVD als auch die DVD-A sorgen zuweilen für Missverständnisse. Oft wird nämlich angenommen, dass die Video DVD die Audio DVD beinhaltet. DVD-A ist aber ein eigenständiges Format. Beide Formate haben die gleichen physikalischen Voraussetzungen wie 12 cm Durchmesser, 5 bis 9GB Speicherkapazität und können bis zu 9,8 Mbits in der Sekunde an Informationen abgeben. Allerdings ist die Audioqualität der Video DVD ungefähr gleichzusetzen mit dem CD Standard. Die DVD-A bietet zwar auch ein interaktives Menü, allerdings wird der größte Teil des zur Verfügung stehenden Speichers für hochauflösende Audiodaten und Mehrkanal-Anwendungen genutzt. Sowie sich niemand ein Musikalbum von einer VHS-Kassette anhören würde, so wird sich auch niemand einen Film auf einem Walkman anschauen wollen. Dasselbe gilt für DVD-A und DVD-V, zwei Technologien mit unterschiedlichen Anwendungen.

Eine DVD hat ihr eigenes Betriebssystem, ähnlich wie ein ROM. Tatsächlich arbeiten CD und DVD-A komplett verschieden. CD Player kontrollieren die CDs, während DVDs die Kontrolle über den Player haben. Das Betriebssystem oder das künstliche Gehirn ist auf jeder einzelnen DVD vorhanden. Alle programmierten Elemente, Interaktivität und Spursequenzen stehen auf der Disc. Bei einer CD müssen die Audioinformationen von einer intelligenten Maschine entziffert werden.

Dieser Unterschied macht den Authoring- und Masteringprozess bei der DVD sehr komplex.

Die meisten Experten aus der Industrie erwarten nicht, dass der Großteil der neuen DVD-As mit den derzeitigen DVD Playern kompatibel sein werden. Wenn eine DVD-A kompatibel sein sollte, dann hat sie zusätzlich eine optionale Mischung neben der Hauptaufnahme für den Audio DVD Player. Auf den Highend Markt abgestimmt hat Matsushita im Sommer 2000 zwei Geräte unter den Marken Panasonic und Technics auf den Markt gebracht. In Kürze wird es einen Standard für einen Player geben, der sowohl Audio als auch Video und CDs abspielen kann. Dieser universelle Abspieler macht sowohl für die Industrie als auch für den Anwender großen Sinn, da er eine kompakte Ergänzung zur heimischen Anlage ist.

Zusätzlich zu diesem universellen Player plant die Industrie ein Gerät, das DVD-As und CDs abspielen kann (z.B. für die Verwendung in Autos oder als portable Lösung), sowie einen DVD-A Player, der Audio abspielt und nur minimale visuelle Möglichkeiten hat. Ohne Zweifel wird es auch in Zukunft mindestens genauso viele Abspielmöglichkeiten geben, wie sie zur Zeit zur Verfügung stehen.

DVD-Audio Specification

DVD-Audio Requirements

Im Mai 1996 wurden von einem "International Steering Committee (ISC)" – bestehend aus IFPI, RIAA und RIAJ sowie den großen Musik- und Plattenfirmen - eine Reihe von Empfehlungen für die DVD-Spezifikation herausgegeben, die folgendes beinhalten:
  • Copy protection system.
  • Copyright Identification must include the ISRC.
  • Anti-Piracy Measures to include SID codes.
  • Compatible with CD format
  • DVD-Audio discs to carry audio, video and data.
  • Conditional Access to additional content on the discs.
  • Six audio channels of the highest possible sound quality.
  • Accessibility & Disc Functions better than CD players.
  • Packaging must not involve a disc caddy.
  • Disc durability should be greater than CDs
  • Slide show during audio playback.
  • One-sided 12-cm disc is favoured.
  • Minimum playing time at maximum quality 74 minutes
Seither hat das ISC und das DVD-Forum zusammen an der DVD-Audio Spezifikation gearbeitet und in den letzten beiden Jahren das Format beworben.

Die Haupt-Features der DVD-Audio Specification wurden wie folgt festgelegt:
  • High quality multi-channel audio with copy protection
  • DVD-Audio players will play CDs
  • A wide range of quality levels and channels allowing flexibility for the content owner
  • Extensible to include new technology when available
  • Additional added value content including video, stills, text and menus
  • User friendly navigation system
  • Connection to the Internet for the latest information for that title
  • Details of the DVD-Audio specification are given below
  • DVD-Audio Formats
Es wurden zwei verschiedene Versionen für das DVD-Audio Format definiert, eine für reine Audio-Anwendungen, und die andere für Audio kombiniert mit Video. Zusammen mit DVD-Video ergeben sich also 3 DVD-Formate, die in der folgenden Tabelle als Übersicht dargestellt werden.

Format Contents Will play on

DVD-Audio (no video)

Audio disc with optional text, menus & still pictures but no video

Audio-only, DVD-Audio and Universal players

DVD-Audio (with video content)

As DVD-Audio plus video from a subset of the DVD-Video specification

Universal player and DVD-Video player (video part only)

DVD-Video

Video but no DVD-Audio content

DVD-Video & Universal player


Alle DVD-Audio Discs werden auch auf Audio-only Playern (wie zB. in Autoradios), die über keine Bildschirmanzeige verfügen, spielbar sein, so wie von den CD-Playern gewohnt.

Audio Coding

Die DVD-Audio Spezifikation ermöglicht ein adaptierbares lineares PCM Multichannel und Stereo Koderierungsformat, Down-Mixing control und optionale Audioformate. Die Video-Objekte verwenden dasselbe Format wie DVD-Video Discs.


 
Audio Object

Video Object

Coding mode

LPCM or MLP

LPCM or Dolby Digital

Sampling frequency (kHz)

44.1/48/88.2/96/ 176.4/192

48/96

Bits per sample

16/20/24

16/20/24

Max channels

6 (up to 96 kHz) or 2 (up to 176.4/192 kHz)

6 or 8

Max bit rate (Mb/s)

9.6 (for LPCM)

6.144


Es sind also im Audio-Format Bitraten bis zu 192 kHz möglich.

Des weiteren sieht die DVD-Spezifikation verschiedene Digital-Kopierschutz-Mechanismen vor, darunter auch Watermarking.

Portable Player


Im Bereich tragbarer Musikgeräte eröffnen sich aufgrund der neuen Musiktechnologien eine Vielzahl von Möglichkeiten. Dies ist nicht zuletzt an den vielfältigen Varianten, die auf dem Markt sind, zu sehen:
  • tragbare MP3-Player
  • tragbare MiniDisc-Recorder
  • kombinierte Audio-CD- und MP3-Player
  • MP3-Player mit UKW-Radio
  • MP3-Player eingebaut in der Uhr
  • MP3-Player in Form von Stiften und Feuerzeugen
  • Handys mit MP3-Player
  • Digital-Cameras mit integriertem MP3-Player
  • Kopfhörer mit eingebautem MP3-Player
  • Multistandard-Player für mehrere Formate (MP3, AAC, WMA)
  • MiniDisc-Player, die MP3-Dateien aufnehmen können
  • PDAs und Handhelds, die MP3s (z.T. auch aus dem Internet) abspielen

Sanyo wird im Laufe dieses Jahres ein Handy mit integriertem Audio Player auf den japanischen Markt bringen. Der Benutzer hat die Möglichkeit über die Web-Site seines Telefonanbieters Musikstücke herunterzuladen. Diese werden dann auf einer Speicherkarte von der Größe einer Briefmarke gespeichert. Bei Markteinführung des Produkts sollen etwa 2000 Titel zum Download bereitstehen. Die Gebühren für den Service werden dann über die monatliche Rechnung des Telefonanbieters verbucht. Für das Herunterladen eines Musikstücks von fünf Minuten Länge zahlt der japanische Kunde zusätzlich zu den Telefongebühren von etwa 7 Schilling rund 30 Schilling pro Titel.

Sporthersteller Nike und S3 arbeiten gemeinsam an einem Audioplayer speziell für Sportler. Das Design des PSA Play 120 ist laut S3 ergonomisch und bringt mit 64 MByte Speicher bis zu 120 Minuten Musik.

Nike liefert zum Player eine passende Bekleidungskollektion mit Taschen zum Transport. Der Audioplayer lässt sich über eine Fernbedienung steuern und soll damit den sportlichen Hörer weniger beeinträchtigen. Über Preis und Verfügbarkeit haben S3 und Nike nichts bekannt gegeben.

Erst vor kurzem hatte S3 angekündigt, seine Rio-Audio-Technologie an Unternehmen zu lizenzieren, um damit neue Produkte zu fördern und die Rio-Technik zu verbreiten. Nike ist der erste Hersteller, der das Angebot offiziell wahrnimmt.

Der Phantasie hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen sind hier offensichtlich (fast) keine Grenzen gesetzt. Auch das kommende UMTS-Mobilfunknetz wird hier einige weitere Entwicklungen und Konvergenzen bringen. Bei so vielen mobilen Geräten für digitale Musik wird es die Industrie allerdings schwer haben, mit den von ihnen gewünschten Kopierschutzmechanismen Schritt zu halten ...

Weiterführende Informationen


[>Audio Formats] A comparison of Internet audio compression formats
[>mpX] mpX Format
[>Online-Artikel] "Microsoft liefert Windows Media Audio und Video 8"
[>SDMI] Homepage der Secure Digital Music Initiative
[>Audio-Links] umfassende Audio- und 3D-Sound Linksammlung

Verweise auf Arbeiten anderer Gruppen


>mp3@Vergleich Beschreibung des MP3-Formats
>Auswirkungen Auswirkungen der Verbreitung von MP3 auf Musiker
>Auswirkungen Auswirkungen auf die Plattenfirmen
>AuswirkungenFehler der Musikindustrie
>SCMS@Verlierer Kopierschutzmechanismen sind nicht von langer Dauer

>CD@Vergleich Beschreibung und Spezifikation der Compact Disc
>DVD@Entstehung Entstehung von digitalem Audio - die DVD

>3D-Audio@Interaktiv 3D-Audio in Computerspielen

>Entstehung | Ausbreitung | Verlierer | Vergleich | Sicherheit | Veränderung | Auswirkungen | Interaktiv | Zukunft