Eine weitere Hürde ist, daß die Bereitschaft, sein mühsam gesammeltes
Wissen mit anderen zu teilen, in den meisten Fällen der bisherigen Berufspraxis
widerspricht. Der Wissensvorsprung ist Grundlage des Geschäftes. Dies gilt
auch zwischen Mitarbeitern einer Firma, die untereinander in einer Konkurrenzsituation
stehen.
Zum Beispiel:
Ein Vertriebsmitarbeiter wird die Kenntnisse über seine Kunden und Mitbewerber
für sich behalten. Er möchte eine hohe Provision bekommen und gleichzeitig
seinen "Marktwert" hochhalten. Es könnte ja sein, dass er mal
ein interessantes Angebot von der Konkurrenzfirma bekommt.
Alles in allem fällt Knowledge Management also nicht vom Himmel. Messbare
Ergebnisse (Aufwand/Nutzen) stellen sich oft erst nach 2 bis 3 Jahren ein. Zuvor
muss in der Regel konsequente Überzeugungsarbeit geleistet werden:
Meist gewinnt der Prozeß erst an Eigendynamik, wenn erkennbar ist, dass Wissensmanagement klappt, hilft bzw. nützt. Ganz nach dem Motto "Der Appetit kommt beim Essen".
Befragung von 200 IT-Managern zum Thema Knowledge Management:
Davis [8] berichtet über die Ergebnisse
einer Befragung von 200 IT-Managern durch InformationWeek Research. Unter anderem
wurden die Teilnehmer dabei gefragt, worin ihrer Erfahrung nach die größten
Hürden beim Umsetzen einesWissensmanagementprogrammes bestehen. Die Liste
wurde eindeutig von folgenden fünf Problemen angeführt, die alle von
je rund 60 Prozent der Befragten genannt wurden (Mehrfachnennungen waren möglich):
Knapp die Hälfte aller Befragten nannte weiters den Mangel an Sachkenntnis unter den Mitarbeitern. Etwa ein Drittel gab auch Dateninseln als Problem an.