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8.2 Knowledge Management - Umfeld und historische Entwicklung

Wissensmanagement, verstanden als bewußte und zielgerichtete Verwendung von Wissensresourcen hat auf die eine oder andere Art und Weise schon immer stattgefunden. Der Begriff Wissensmanagement selbst ist allerdings noch sehr jung. Der Begriff "Wissensmanagement" und damit auch die wissenschaftliche Disziplin ist Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger entstanden. Der wichtigste Grund der Entstehung ist, dass das Wissen in dieser Zeit sehr stark an Bedeutung zugenommen hat. Das Wissen wurde zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren, gleichrangig mit den klassischen Wirtschaftsfaktoren Arbeit und Kapital. Man war also der Meinung, dass ein Wissensvorsprung automatisch einen Wettbewerbsvorteil sichere, so dass für das Management also folglich die Notwendigkeit besteht, das im Unternehmen vorhandene Wissen möglichst sinnvoll und effizient zu managen und damit zum Wohl des Unternehmens einzusetzen.

Das Wissen wurde damit zu einer handelbaren Ware. Beispiele hierfür wären etwa online Datenbanken, deren Benutzung bezahlt werden muss oder auch die Strategie eines multinationalen Konzerns ein kleineres, aber hoch spezialisiertes Unternehmen zu kaufen, um sich dessen Know-How zu sichern.

Im Zusammenhang mit dieser Zunahme der Bedeutung von Wissen steht auch das Schlagwort "Wissensgesellschaft". Durch das Internet bzw. dessen stark verbreitete Nutzung wurde Wissen so leicht erhältlich wie nie zuvor. Allerdings kann der Wissensraum durch die Anbieter im Internet auch so klein bzw. so kontrolliert werden wie nie zuvor [10].
Bildquelle:http://www.wissensmanagement.de/
Bildquelle:http://www.wissensmanagement.de/

Eine weitere Auswirkung des Internets (und insbesondere des WWW) ist eine Veränderung der Darstellung von Wissen. Während die klassische Darstellung von Wissen (etwa in Büchern linear ist), ist die Darstellung von Wissen im Internet eine vernetzte Struktur. Dieser Wechsel in der Darstellung von Wissen wird durch die dahinterstehende Technologie (Hypertext, HTML) ermöglicht und begünstig.

Ein Phänomen, das auch im Zusammenhang mit dem Internet zu beobachten ist, ist das sogenannte "Leasing von Wissen". Während es früher galt, Wissen zu erwerben, um es dann später einmal anwenden zu können ist heute die Tendenz beobachtbar, dass Wissen nur kurzfristig erworben wird (etwa aus einer online Datenbank), um ein bestimmtes Problem, vor dem man gerade steht, zu lösen und nach der Lösung dieses Problems sofort wieder vergessen wird.

1989 wurde von einem Konsortium von US-Firmen die "Initiative for Manageing Knowledge Assests" gestartet, um eine technische Basis für das Wissensmanagement bereitzustellen. Ebenfalls 1989 wurde das "International Knowledge Management Network" gegründet Ab 1990 haben einige Consulting-Firmen und einige bekannte Firmen aus den USA, Europa und Japan damit begonnen, interne Wissensmangement-Programme durchzuführen. Mittlerweile ist Wissensmanagement zu einem wichtigen Geschäftsbereich für internationale Consulting-Firmen wie zum Beispiel Ernst & Young oder Arthur Andersen geworden [9].