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2. Objektorientierte Datenbanken

Jasmine

Jasmine ist ein objektorientiertes Datenbanksystem, das von Computer Associates entwickelt wurde. Es ist sehr nah an C++ oder Java gebunden. Dies verkürzt die Designarbeit in der Entwicklung laut Studien zwischen 30% und 70%. Jasmine ist durch die hohen Anforderungen an DBs (komplexe Objekte) entwickelt worden. Mit Jasmine kann man nicht nur die normalen Datentypen behandeln, sondern auch Töne und Bilder, usw.

Es entspricht der OMG (Object Management Group), und hält sich zum Großteil an die Standardisierungsbestrebungen.

Jasmine kann aber auch auf SQL-Datenbanksysteme zugreifen. Die Daten können aber nur mit SQL-Klassen bearbeitet werden (Performanceverlust). z.B.: VSAM, DB/2, IMS oder RDBMS unter Unix.

Jasmine speichert Daten nicht wie bei RDBMS in Tabellenform. Das kostet nämlich Entwicklungszeit und Geld.

Beispiel
Ein Auto wird auch nicht in seine Einzelteile zerlegt um es in die Garage zu stellen und beim herausholen wieder zusammengebaut.

Die Objekte können mit Jasmine in einem Stück in der Datenbank gespeichert werden. Jasmine ist ein persistenter Objektspeicher ("Persistent Object Storage"). Viele Entwickler suchen gerade nach solchen Methoden Daten abzuspeichern, da sie zu komplexe Strukturen haben für RDBMS (Geographische Informationssysteme, Neuronale Netze oder Optimierungsysteme).

Jasmine als ODBMS

Das Anwendungssystem kann fast komplett in Jasmine programmiert werden, da die Attribute und Methoden in der Datenbank stehen. Clients brauchen jetzt nicht mehr so umfangreich und kompliziert sein, weil nur mehr der richtige Aufruf notwendig ist und die Methoden am Server ausgeführt werden.

JADS

Jads ist nicht nur ein Speichersystem, sondern auch ein Application Development Studio. JADS kann für Datenbankwartung und Applikationenentwicklung verwendet werden.

Der Client braucht jetzt wenig Intelligenz und ist mit JAD angeblich schnell enwickelt. Man braucht weniger Know How für den Client als bei RDBMS, weil die Methoden und Objekte am Server liegen.

Entwicklung der Datenbank

Entwickelt wird die Datenbank mittels OOA/OOD nach Coad/Yourdan.

Eine Klasse aus dem OOA wird eine Datenbankklasse, die gemeinsame Eigenschaften strukturiert. Für einen eingeschränkten Kreis (Kunden unter Personen) kann eine eigene Klasse abgebildet werden. Die Klasse Kunden hat dann alle Attribute der Klasse Person und noch zusätzlich weitere Attribute. Fremdschlüssel oder Referenzen werden nicht benötigt. Die Klasse Kunde erbt die Attribute der Klasse Person (Vererbung).

Klassenstruktur kann direkt vom OOA übernommen werden. Falls ein OOA bereits vorhanden ist, erspart dies Zeit und Kosten in der Entwicklung.

Man muß daher nicht - wie bisher - das bereits modellierte System in ein EER "übersetzen" und komplizierte Aufteilungen auf diverse Tabellen durchführen.

Zusätzlich kommen Methoden dazu. Die Methode wird am Server ausgeführt und das Ergebnis wird an den Client geschickt.

Das ODBMS kann auch als persistenter Objektspeicher für Programmierobjekte einer Applikation dienen. Es kann der Zustand eines Objektes in einer ODBMS gespeichert werden. Dies ist noch eine zusätzliche Erweiterung zu RDBMS.