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7.3 Geschichte der Expertensysteme

Bei den ersten Expertensystemen, die entwickelt wurden, wurden Experten befragt, um das Wissen des Experten als Wissensbasis zu benutzen. Daher kommt auch der Name Expertensystem. Ein weiterer Begriff, der für Anwendungen von Knowledge Engineering verwendet wird, ist Knowledge Systems. Dieser wird jedoch eher nur für kleinere Systeme verwendet.

Da man mit den konventionellen Programmiermethoden nicht in der Lage war, solche Systeme zu realisieren, wurden neue Konzepte entwickelt, die man unter dem Begriff Artificial Intelligence zusammenfassen kann. Die Artificial Intelligence bildet eine wichtige Grundlage im Knowledge Engineering, da die zu implementierten Expertensysteme aufgrund ihrer Komplexität ohne derartige Konzepte nicht auskommen.

Die Unterschiede zwischen konventionellen Programmen und Expertensystemen sind: [2]

Der Hintergedanke eines Expertensystems war, dass ein Computer den Platz eines Experten einnehmen soll und, dass dieses System, ihm gestellte Probleme selbständig lösen kann. Es ergeben sich dadurch einige wirtschaftliche Vorteile, da es nicht mehr notwendig ist, bei Problemstellungen in einem gewissen Gebiet einen Experten des Fachs hinzuzuziehen. Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass ein solches System auch komplexe Problemstellungen innerhalb kürzester Zeit lösen kann.

Die ersten Expertensysteme tauchten am Anfang der 70er Jahre auf. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das System MYCIN von E. H. Shortliffe. Dieses Expertensystem diente dazu, bakterielle Blutinfektionen zu diagnostizieren und lieferte Vorschläge zu antimikrobischen Therapie duch Medikamente. Obwohl dieses System nie im Routinebetrieb verwendet wurde, hat der Erfolg zur Entwicklung einiger weiterer Expertensysteme bzw. Expertensystem-Werkzeuge angeregt.

Eine dieser Weiterentwicklungen ist EMYCIN (Empty-MYCIN), das nichts anderes ist, als ein leeres Expertensystem. In dieses Expertensystem kann nun eine Wissensbasis und die erforderlichen Regeln eingegeben werden. EMYCIN ist kommandozeilenoritiert, was natürlich etwas umständlich in der Handhabung ist.

In weiterer Folge entstanden eine Vielzahl an Expertensystemen, die so ziemlich in allen Gebieten eingesetzt werden können, wie z.B. der Medizin, der Chemie, der Elektronik, der Geologie, der Mathematik, der Produktion, der Physik usw.


Verweise auf Arbeiten anderer Gruppen: