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Welche Form/Realisierung der Konzeptionen hat sich warum durchgesetzt?
Bei dieser Fragestellung wollen wir uns die in Thema 3 angeschriebene Auflistung der verschiedenen persönlichen Assistenten vor Augen halten.
 

1) Web-Assistenten: Die Verbreitung dieser Assistenten ist darauf zurückzuführen, dass sie dem Internet-User hilft die enormen Datenbestände im Web zu verwalten und so Zeit zu sparen. Einige Beispiele dazu:
Navigationsassistenten für Websites: z.B.: [Der Sog-Agent]: Diese Assistenten führen den User durch die Website und geben ihnen während dessen Tipps oder erklären ihnen die Angebote und Besonderheiten der Website.


 
 
 
 
 
 

Suchassistenten:
Ein Beispiel dazu wäre [Der FaircarAssistent], welcher eine sprachbasierte Suche ermöglicht und so Auto-beschreibungen in Alltagssprache entgegennehmen kann.

 

Tele-Shopping Assistenten: 
Solche Assistenten haben sich deshalb durchgesetzt weil, sie automatische Preisvergleiche durchführen können und so die langwierige Suche nach Produkten von den verschiedensten Verkäufern ersparen lassen. Das sind Assistenten „die man sich als elektronische Schnäppchenjäger vorstellen kann. Durch die intelligente Adaption der elektronischen Verkaufsassistenten an den jeweiligen Kunden im Sinne eines One-to-One-Marketing wird letztlich eine individuelle Kundenorientierung wie beim „Tante Emma Laden“ realisierbar.“ ([Das Frauenhoferinstitut])      Als Beispiel kann AuctionWatch genannt werden.

 
 
 

Email-Verwaltungsassistenten: 
Auf diese Assistenten trifft man inzwischen überall. Auch im Netscape-Browser Paket ist der Netscape-Messenger enthalten, welches ein solches Verwaltungssystem ist.

2)Software-Assistenten: Auch diese Assistenten sind in weitere Unterpunkte gegliedert.

Desktop Assistenten:
Wie auch in Thema3 angeschrieben sind diese Assistenten meist offline-Assistenten. Wie zum Beispiel der Klammer-Assistent von WinWord. Es gibt auch die andere Art der Assistenten, und zwar die, die auf die Festplatte gespeichert werden und offline arbeiten und bei Bedarf und Nachfrage auch online-Dienste anbieten können. Als Beispiel kann hier [Bonzi Buddy] genannt werden. Auch diese Art von Assistenten finden wir des öfteren vor. Die Gründe der Menschen solche Assistenten runterzuladen sind aber sehr verschieden. Manche erforschen wirklich die Möglichkeiten dieser und nutzen sie auch. Andere wiederum behalten sie, auch wenn sie keine der angebotenen features nutzen, nur weil sie einfach süß aussehen. (Siehe folgendes Bild) 

 

Software-Assistenten mit einer Hardware-Schnittstelle:

 

Ein aktuelles Beispiel dafür sind die Bordcomputer in Autos die sich von Tag zu Tag weiter verbreiten. Diese Computer stellen eine Softwareschnittstelle zum Autofahrer dar und assistieren ihn bei der Fahrt in dem sie z.B. vor Staus warnen oder bei Notfällen automatisch die Rettung kontaktieren, usw. Ein Beispiel dazu ist die von der Firma [Jentro] entwickelte Bordcomputer. Das sich diese Form von Assistenzsystemen durchgesetzt hat ist verständlich weil sie schließlich zur Sicherheit des Menschen dient.
Unter diese Kategorie von Assistenten fallen auch die Software-Assistenten die für behinderte Menschen entwickelt werden. Man muss aber anmerken dass sich diese noch nicht sehr durchgesetzt haben. Dies hat viele Gründe: Einerseits schrecken die Mehrzahl der Behinderten von rechnergestützten bzw. technischen Hilfsmitteln zurück (besonders die älteren) und andererseits erfordert die Entwicklung solcher Assistenten viel Aufwand weil sie so gestaltet werden müssen dass sie den Anforderungen dieser Menschen entsprechen. Wenn man bedenkt dass der Grad der Behinderung bei allen verschieden ist, ist es schwer ein Assistenzsystem zu entwickeln welches alle zufrieden stellt. Trotzdem sind manche Institutionen „der Meinung, dass Computer und moderne Kommunikationsmedien für Menschen mit Behinderungen völlig neue Möglichkeiten eröffnen können. Einige von diesen Möglichkeiten haben wir schon entdeckt:

Mit einem textbasierten WWW-Browser (z.B. LYNX) und einer Braille-Zeile können Blinde im World Wide Web surfen und beispielsweise eine Tageszeitung wie die Main-Post lesen.

- Besonders das Betriebssystem Linux ist - da textbasiert - für Blinde geeignet. Auf unseren ftp-Seiten finden Sie die Blind Linux Software (verschiedene Programmpakete mit Sprachein/ausgabe): 
[Blind Linux]......

IBM hat beispielsweise bereits einen „sprechenden Browser“ entwickelt.
Den „IBM Home Page Reader“.


3) Mobile Assistenten:

Personal Digital Assistants:

Die mobile Assistenten haben sich am meisten in Form der PDA’s durchgesetzt. Den Grund kann man folgendermaßen schildern: „Das clevere Gerät, bald zum Palm Pilot umbenannt, war klein genug, um in eine Hemdtasche zu passen, stark genug, um Tausende von Adressen und Terminen zu speichern, billig genug, um ein Bestseller zu werden. In nur 18 Monaten verkaufte Palm mehr als eine Million Pilots. ... Der Pilot verkaufte so unheimlich viel und so unheimlich schnell, wie es selbst Handy, Pager und sogar der Farbfernseher nicht geschafft hatten. Der Pilot ist das Elektronik-Produkt aller Zeiten, das sich am schnellsten durchsetzte und verkaufte. Um es kurz zu machen: Das kleine Gerät veränderte das Leben und die Arbeit der Menschen.“ [PDAForum]
Inzwischen bieten diese Geräte viele Features an die es ermöglichen das Gerät mit anderen wichtigen Alltagsgeräten zu koppeln, z.B. Handys, Modems usw. Auch sie Softwarepalette ist breit gefächert. Man kann sich inzwischen Software für alle möglichen Zwecke runterladen, Diese Softwarepalette „geht von Spielen, über Fernbedienungssoftware für den heimischen Fernseher, bis hin zu Bildbearbeitung und Tabellenkalkulation.“ [PDAForum]

Hardware-Assistenten: Die Durchsetzung von dieser Art der Assistenten ist relativ verständlich weil, diese Assistenten dem Menschen in Bereichen assistieren wo der Mensch seine Grenzen erlangt. Im weiteren folgen einige Beispiele.

Assistenten bei Fertigungsprozessen (Assistenzsysteme):

Die Verbreitung der Assistenten in diesem Anwendungsbereich resultiert aus der Tatsache, dass Menschen über keine endlose Wahrnehmungsfähigkeit verfügen. Die Abläufe während den Fertigungsprozessen können nur durch Blickkontakt schwer bewacht werden. Dazu kommt es dass „mittel- bis langfristige Auswirkungen von Entscheidungen wegen der komplexen Struktur des Herstellungsprozesses oftmals nicht oder nur ungenügend vorhergesagt werden.“[Das Frauenhoferinstitut] Als Beispiel für ein laufendes Projekt kann folgendes gelten:

„Im Auftrag der DaimlerChrysler AG entwickelt das IITB derzeit ein Assistenzsystem, welches das Wartepersonal bei der Bewältigung der oben genannten Aufgaben wirksam unterstützt. Der sogenannte „Produktionsassistent“ soll bei auftretenden Störungen des Produktionsprozesses die aktuell beobachtbare Situation für das Wartenpersonal adäquat darstellen und darüber hinaus die mittelfristigen Konsequenzen dieser Störungen ca. 24 Stunden im Voraus aufzeigen. Das Wartenpersonal soll in die Lage versetzt werden, die mittelfristigen Auswirkungen von Eingriffen in den Produktionsprozess abzuschätzen.“[Das Frauenhoferinstitut]

Genau in diesem Zusammenhang sieht man auch den Einsatz der Software-Assistenten die hier mit den Hardware-Assistenten zusammen agieren und als eine Schnittstelle zum menschlichen Benutzer dienen.

Assistenten für Behinderte Menschen:

Genau so wie bei den Software-Assistenten kann man auch hier meinen, dass sich diese mit Sicherheit weiter durchsetzen werden. Da die Arten von Behinderungen an Menschen sehr verschiedenartig sein kann sind auch die Assistenzsysteme die diese Behinderungen auszugleichen versuchen sehr verschiedenartig.

Ein Assistenzsystem das man nennen kann ist folgendes:
Das intelligente Transportmittels für behinderte und ältere Menschen - dem Bremer Autonomen Rollstuhl [rolland].  „Im Gegensatz zur klassischen Industrierobotik leben Menschen in der unmittelbaren Umgebung und häufig auch in direkter Abhängigkeit von einem Rehabilitationsroboter wie Rolland. Daher gilt es, diese Systeme sowohl in bezug auf Kollisionsfreiheit als auch in bezug auf die Befolgung von Benutzeranweisungen sicher zu entwickeln. Mit Hilfe einer Bedrohungsanalyse wurden Sicherheitsanforderungen definiert. ...

Als erste Applikation wurde ein Fahrassistent implementiert, der die vom Benutzer per Joystick vorgegebene Geschwindigkeit je nach aktueller Hindernissituation anpaßt, so daß z.B. bei der Annäherung an ein Hindernis langsam abgebremst wird. Außerdem kann eine Unterstützung bei der Türdurchfahrt erfolgen, das automatische Wenden auf der Stelle ist ebenfalls bereits umgesetzt. Im nächsten Entwicklungsschritt wird die Funktionalität des Fahrassistenten unter anderem um die Möglichkeit der Spracheingabe erweitert.“[rolland]

Ein weiteres Beispiel die von der Forschungsgruppe Rehabilitationstechnik entwickelt wurde: AUTONOM Technisches Assistenz System. Es „wurde von der TU entwickelt und ist ein Technisches Assistenzsystem, ein persönlicher Assistent, der schwerstbehinderten Personen die Steuerung ihrer Umgebung und die verbale Kommunikation ermöglicht. ... Zum Beispiel durch "Augenzwinkern" (gesteuert über einen Lidschlag-Schalter) und Multimediatechnik können vollständig gelähmte Personen alltägliche Handgriffe im Haushalt ausführen. Darüber hinaus können sprechbehinderte Personen über den eingebauten Sprachsynthesizer ein verbales Gespräch führen.“ [Forschungsgruppe Rehabilitationstechnik]

Roboter als Assistenten:
Ein weiterer Entwicklungsbereich sind zweifellos die der Roboter. Das sind auch Maschinen die als Assistenzsysteme eingesetzt werden können. (Manche dienen nur zum Vergnügen: Roboterhund). Die Anwendungsbereiche wo solche Roboter eingesetzt werden könnten sind vielfältig. Sie werden auch heute schon teilweise bei Produktionsprozessen eingesetzt. Weitere, ganz andere Anwendungsbereiche kommen jetzt zum Vorschein. Wobei die Haushaltsroboter (Roboter die beim Hausputz eingesetzt werden können) die Nase vorn haben. Man arbeitet z.B. auch an Roboter die in Kriegszonen die Journalisten ersetzen sollen. [Computing Culture Group]

Weiterführende Informationen

>[Der Sog-Agent] Hier findet sich ein Artikel über den Sog-Assistenten, wobei Sog für Saarland Offensive für Gründer steht.
>[Der FaircarAssistent] Wie schon in früheren Punkten erwähnt handelt es sich hierbei um einen sprachbasierten Suchassistenten.
>[Das Frauenhoferinstitut] Hier finden sich generell viele informationen zum Themenbereich Informatik. Konkret kann man hier Informationen über Teleshopping Assistenten beziehen.
>[Bonzi Buddy] Dieser lila Gorilla ist wohl einer der bekanntesten Vertreter der Spezies persönliche Assistenten
>[Jentro] Hierbei handelt es sich um einen Bordcomputer, sprich um einen Hardwareassistenten.
>[Gesellschaft zur Förderung kommunikativer Medien] Eine interessante Anwendung von Hardwareassistenten sind die zur Unterstützung von Behinderten Menschen.
Beispiele für solche Technologien wären [Blind Linux]
und [rolland] [PDAForum] Eine der vielen Interesensvereinigungen von PDA Benutzern
[Forschungsgruppe Rehabilitationstechnik] Beschäftigt sich ebenfalls mit der Erforschung von Assistenzsystemen für Behinderte.
[Computing Culture Group] Hier findet sich ein Artikel über den Einsatz von Assistenzsystemen (Roboter) in gefährlichen Situationen.
Verweise auf Arbeiten anderer gruppen
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