Christian Fuchs
Krise und Kritik in der Informationsgesellschaft.
Arbeiten über Herbert Marcuse, kapitalistische Entwicklung und Selbstorganisation
Soziale Selbstorganisation im informationsgesellschaftlichen Kapitalismus,
Teil 2
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Wir
leben noch immer in einer kapitalistischen Gesellschaft, die jedoch in eine
neue Phase eingetreten ist, die sich wiederum durch neue Qualitäten und
neue konkrete Ausprägungen grundlegender Phänomene auszeichnet. Bei der
heutigen Gesellschaft handelt es sich um einen postfordistischen, neoliberalen,
informationsgesellschaftlichen Kapitalismus.
Der Fordismus war das nach
dem zweiten Weltkrieg den Kapitalismus prägende Entwicklungsmodell. Er zeichnete
sich durch folgende Charakteristika aus: Massenkonsum, Massenproduktion,
relative Mehrwertproduktion, staatliche Eingriffe in die Ökonomie, bürokratischer
Ausbau des Sozialstaates, geplante Geld-, Fiskal-, Industrie-, Forschungs-,
Konjunktur-, Wachstums-, Einkommensverteilungs- und Beschäftigungspolitik,
Anerkennung der Gewerkschaften als politische Kraft, Durchkapitalisierung
des Reproduktionsbereiches, tayloristische Organisationsweise der Arbeit,
großflächiger Ausbau der Fließbandproduktion, hierarchische Kontrolle durch
das Management, Trennung von Hand- und Kopfarbeit, zentralistische Unternehmensorganisationsweise,
disziplinierende Wirkung der maschinellen Apparatur und der Zeitverwaltung
der Arbeitenden, Sicherheitsstaat als Form der sozialen Kontrolle und der
allgemeinen Wohlfahrt, Standardisierung der Konsumnormen und Waren, internationale
Dimension der Regulation in Form des Systems von Bretton Woods, künstliche
Erzeugung immer neuer Bedürfnisse, Etablierung des Konsums als allgemeine
Norm.
Ende der 60er-/Anfang der 70er-Jahre
traten die Widersprüche des Fordismus deutlich hervor, worauf eine gesellschaftliche
Krise des Kapitalismus einsetzte, die bis heute andauert und den Übergang
zum Postfordismus einleitete, im Rahmen dessen den fallenden Profitraten
durch eine Reorganisation des Kapitalismus entgegengewirkt werden soll.
Elemente des Postfordismus sind eine diversifizierte Qualitätsproduktion
(Kundenorientierung, kleine Stückzahlen mit hoher Qualität), flexible Fertigunsmaschinerien,
die Bildung kleiner organisatorischer Einheiten im Unternehmen, Delegation
von Entscheidungskompetenzen von oben nach unten in der Hierarchie, Netzwerkorganisationen,
Dezentralisierung der betrieblichen Organisationsstruktur, Verflachung der
betrieblichen Hierarchien, der Aufstieg von Teamarbeit und teilautonomen
Arbeitsgruppen, Tendenz zum Outsourcing, ein neuer Schub der ökonomischen
Globalisierung, partizipatives Management und der Versuch der ideologischen
Einbindung der Arbeitenden in den Betrieb, eine weitere Tertiarisierung
und Informatisierung der Ökonomie, der Abbau der institutionellen Schranken
der Kapitalakkumulation durch Deregulierung und die Triadisierung des Welthandels
und des Kapitalexports.
Gleichzeitig findet ein Übergang
vom intervenierenden keynesianischen Staat, der auf Deficit Spending setzte,
zur neoliberalen Politik statt, in der sich der Staat als regulierende Instanz
immer stärker aus der Ökonomie zurückzieht und durch Sozialabbau die Qualität
und Quantität der Eingriffe in den sozialen Bereich vermindert. Den ungehemmten
Kräften des „freien“ Marktes wird freier Lauf gegeben. Die neoliberale Ökonomie
und Politik gehen vom sich selbst regulierenden Markt aus. Die permanente
Verschärfung der globalen Probleme im Postfordismus zeigt, dass die neoliberale
Ideologie offensichtlich die Lebensverhältnisse weiter Teile der Menschheit
nicht verbessert, sondern immer mehr Menschen in prekäre Lebensverhältnisse
drängt.
Der Übergang zu einem informationsgesellschaftlichen
Kapitalismus umfasst die zunehmende Bedeutung der Informations- und Wissensarbeit
und der Wissenschaft als Produktivkraft, die wesentliche Rahmenbedingungen
der auf Profit basierenden Produktion zur Verfügung stellt sowie gesellschaftliche
Veränderungen, die durch den zunehmenden Einsatz von modernen Informations-
und Kommunikationstechnologien vermittelt werden. Vom informationsgesellschaftlichen
Kapitalismus können wir heute sprechen, da Wissen zu einer immer bedeutenderen
Produktivkraft wird, die die Akkumulation des Kapitals und die Produktion
von Mehrwert wesentlich beeinflusst.
Computer- und moderne I&K-Technologien
sind Medium und Resultat der Rationalisierung und der ökonomischen Globalisierung
des Kapitalismus. Sie wirken delokalisierend, derealisierend, dezentralisierend,
enthierarchisierend und segmentarisierend. Sie sind in die Widerspruchsdynamik
des Kapitalismus eingebunden und tragen daher zur Verschärfung globaler
Probleme bei. Gleichzeitig existiert eine Ambivalenz, innerhalb derer I&K-Technologien
auch emanzipatorischen und positiven Nutzen bringen können.
Die gesellschaftlichen Bedingungen
für Intervention und Opposition im Sinn der „rücksichtslosen Kritik
alles Bestehenden, rücksichtslos sowohl in dem Sinne, dass die Kritik
sich nicht vor ihren Resultaten fürchtet und ebensowenig vor dem Konflikte
mit den vorhandenen Mächten“ (Marx 1843, S. 344). haben sich in dieser Formation
gewandelt. Wir erleben mit der Krise der Gesellschaft auch eine Krise Kritischer
Theorien, wobei jedoch heute oppositionelles Denken, das auf eine Humanisierung
und Demokratisierung der Gesellschaft abzielt, mehr als notwendig wäre.
Gerade heute bewahrheitet sich Herbert Marcuses These, dass ein unmittelbarer
Sprung ins Reich der Freiheit, in eine Gesellschaft ohne Mangel, Entäußerung,
Kontrolle, Herrschaft und Ausbeutung auf Grund der materiellen und technischen
Bedingungen möglich wäre, dass Techniken und Mechanismen der Manipulation
und Kontrolle aber qualitativen gesellschaftlichen Wandel in einem immer
größeren Ausmaß zu verhindern scheinen. Die Informatisierung der Gesellschaft
bringt neue Gefahren der Ausweitung von Herrschaft, Ausbeutung, Überwachung
und Kontrolle mit sich, gleichzeitig aber auch neue Möglichkeiten der kritischen
politischen Intervention. Kritische Theorie sollte heute diese Möglichkeiten
erkunden und verdeutlichen, sie muss dazu von einer Analyse der gesellschaftlichen
Veränderungen ausgehen.
Unser eigener Ansatz steht
in der Tradition des Denkens Marcuses und ist von diesem stark beeinflusst.
Gerade in der Informationsgesellschaft erscheint es uns äußerst angebracht,
wesentliche Ideen Marcuses auf deren Aktualität zu prüfen. Daher befasst
sich der erste Teil dieser Arbeit mit kontemporären Aspekten des Werks Herbert
Marcuses. „Zur Aktualität ausgewählter Aspekte des Werks Herbert Marcuses“
greift ausgewählte Fragen in Bezug auf das Verhältnis von Theorie und Praxis,
die Dialektik der Technik, revolutionäre Subjekte, Demokratie und Faschismus
und Kultur heraus und verdeutlicht deren brennende Aktualität in der Informationsgesellschaft.
„One Dimensional Man 2000“ zeigt, dass Marcuses Hauptwerk „Der eindimensionale
Mensch“ nichts an seinem Wahrheitsgehalt verloren hat, ganz im Gegenteil.
„Einige Anmerkungen zum philosophischen Begriff des Glücks bei Herbert Marcuse“
prüft schließlich, inwiefern die heutige Gesellschaft als eine bezeichnet
werden kann, die gesellschaftliches Glück über reine subjektive Zustände
hinausgehend transportiert.
Besonders hervorhebenswert
erscheint uns an dieser Stelle die Betonung, dass Herbert Marcuse stets
an einer Subjekt-Objekt-Dialektik festhielt: Er zeigt einerseits, wie sich
die objektiven gesellschaftlichen Bedingungen ins Bewusstsein der Menschen
fortsetzen, um gesellschaftlichen Wandel zu unterbinden, ging jedoch andererseits
stets davon aus, dass diese Kontrollmechanismen niemals einen vollständig
totalen Charakter annehmen können. Es sind stets Potentiale gegeben, die
„diese Eindämmung durchbrechen und die Gesellschaft sprengen können“ (Marcuse
1967, S. 17). Diese Potentiale gilt es zu verfassen und sie zu verstärken.
Kritische Theorie sollte die Bedingungen für gesellschaftlichen Wandel verdeutlichen
und diese in die Praxis handelnder Subjekte zu übersetzen versuchen. Kritische
Theorie muss also stets ihre Vermitteltheit mit gesellschaftlicher und politischer
Praxis verdeutlichen, um realistisch zu bleiben. Auch emanzipatorische soziale
Protestbewegungen unterliegen heute gewissen Verbürgerlichungsmechanismen,
dennoch gilt es, den subjektiven und am revolutionären Handeln orientierten
Faktor der Theorie hervorzustreichen.
Marcuse war stets bemüht, die
strukturalistischen und objektivistischen, sich im ökonomistischen Automatismus
verdeutlichenden Verkürzungen der politischen Theorie auszugleichen. Neben
den Wirkungen der objektiven gesellschaftlichen Bedingungen war er stets
auf der Suche nach radikaler, emanzipatorischer Subjektivität, an die er
mit seiner Philosophie anschließen wollte. In seiner Frühphase versuchte
er dazu irrtümlicherweise Marxismus mit der Phänomenologie Heideggers zu
vereinen. Als Anfang der 1930er-Jahre die Marxschen Ökonomisch-Philosophischen
Manuskripte von 1844 erschienen, hatte er den richtigen theoretischen Bezugspunkt
gefunden (siehe dazu u.a. die „Neuen Quellen zur Grundlegung des Historischen
Materialismus“, Marcuse 1932). Übersetzt in politische Praxis zeigt sich
später der Bezug auf die Kämpfe der Studenten und Neuen Sozialen Bewegungen.
Einerseits sollten wir heute
die subjektiven, negierenden Kräfte betonen und zu stärken versuchen, andererseits
gilt es auch immer wieder hervorzuheben, dass objektive Kräfte existieren,
„die stark und materiell genug sind, um für eine ganze Periode die Gegensätze
zu neutralisieren, zu suspendieren oder sogar die negativen, sprengenden
Kräfte in positive zu verwandeln, welche das Bestehende reproduzieren anstatt
es zu sprengen“ (Marcuse 1966a, S. 197). Marcuse weist immer wieder darauf
hin, dass bestimmte technische Entwicklungen zwar durchwegs Basis für die
historische Stufe der Menschheit sind, „auf der diese technisch imstande
ist, eine Welt des Friedens zu schaffen – eine Welt ohne Ausbeutung, Elend
und Angst“ (Marcuse 1965, S. 123). Genauso sei aber auch möglich, dass technische
Entwicklung zur Ausbildung einer Standardisierung des Denkens und des Handelns,
einer technologischen Rationalität, einem eindimensionalen und falschen
Bewusstsein sowie falschen Bedürfnissen beiträgt (vgl. dazu z.B. Marcuse
1941, 1966b, 1967). Marcuse betont immer wieder diese Ambivalenz der Wirkungsweisen
moderner Technologien, dass nicht determiniert ist, welche Entwicklung dominiert
und dass sich grundsätzlicher gesellschaftlicher Wandel nicht notwendigerweise
durchsetzt. So meint er etwa: „Ich möchte nochmals hervorheben, dass ich
diese [technische] Entwicklung (noch) nicht bewerte: sie kann fortschrittlich
oder regressiv, humanisierend oder fortschrittlich sein“ (1966b, S. 172).
Oder: „Die Technik selbst kann Autoritarismus ebenso fördern wie Freiheit,
den Mangel so gut wie den Überfluss, die Ausweitung von Schwerstarbeit wie
deren Abschaffung“ (Marcuse 1941, S. 286).
Die Frage nach den negierenden
Kräften ist jene nach dem Innen und dem Außen der Gesellschaft: Die Frage
zielt darauf ab, ob eine bestehende Gesellschaft negierende Kräfte diese
von innen oder von außen aufheben können und was unter diesen beiden Kategorien
überhaupt zu verstehen ist. Marcuse (1966a) diskutierte diese Frage bereits
und ich folge seiner Einschätzung. Er geht davon aus, dass es in der bürgerlichen
Gesellschaft negierende Kräfte gibt, die außerhalb des Systems auf dessen
Aufhebung hin- und gegen dieses arbeiten. Außen versteht er „im Sinne von
gesellschaftlichen Kräften, die Bedürfnisse und Ziele repräsentieren, welche
in dem bestehenden antagonistischen Ganzen unterdrückt sind und in ihm nicht
zur Entfaltung kommen können“ (1966a, S. 198). Damit meint er also die potentielle
revolutionäre Hauptproduktivkraft Mensch, die ihr Bewusstsein und ihre Praxis
außerhalb des Systems stellen kann, dieses überschreiten und auf die Aufhebung
des alten Ganzen hinarbeiten kann. Die „Keimform“ einer neuen Gesellschaft
umfasst also auch für Marcuse nicht gesellschaftliche Strukturen, sondern
emanzipatorisches menschliches Bewusstsein, das aber in der fortgeschrittenen
Industriegesellschaft zunehmend in das System-Innere absorbiert werde.
Subjektivität
ist ein entscheidender Faktor der Marxschen und der Marcuseschen Subjekt-Objekt-Dialektik
(vgl. Marcuse 1966c). Die inneren Widersprüche der Gesellschaft und die
Entwicklung der Produktivkräfte vollziehen sich objektiv, es erfolgt aber
nicht automatisch eine Entwicklung in Richtung eines sozial und ökologisch
nachhaltigen Reichs der Freiheit. Dazu bedarf es emanzipatorischer Subjekte,
die ein Klassenbewusstsein ausbilden und dieses in reale gesellschaftliche
Kämpfe einbringen. Es ist nicht gewiss, ob sich dieses Bewusstsein überhaupt
bilden kann und wie darauf aufbauende Kämpfe ausgehen. „die in den Widersprüchen
verfangenen (materiellen und intellektuellen) Produktivkräfte werden frei
zum Übergang in die ‚höhere’ geschichtliche Form gesellschaftlichen Seins
im bewussten Kampf mit den bestehenden Gewalten und den von ihnen bestimmten
Interessen und Institutionen. Der Ausgang hängt von den Bedingungen der
Möglichkeit dieses Kampfes und des sich in ihm entwickelnden Bewusstseins
ab. Dazu gehört, dass seine Träger ihre Sklaverei und deren Gründe begriffen
haben, dass sie ihre Befreiung wollen und die Wege dazu gesehen haben“ (Marcuse
1966c). Diese Vorstellung schließt für Marcuse immer mit ein – und darin
folge ich ihm –, dass bestehende Techniken nicht einfach in die neue Gesellschaft
übernommen werden können, sondern dass sich eine Unzahl an neuen Qualitäten
ergeben muss, um das Reich der Freiheit zu realisieren: „Die technische
Transformation ist zugleich eine politische, aber die politische Änderung
würde nur in dem Maße in eine qualitative gesellschaftliche Änderung übergehen,
wie sie die Richtung des technischen Fortschritts ändern – das heißt eine
neue Technik entwickeln würde. Denn die bestehende Technik ist zu einem
Instrument destruktiver Politik geworden“ (Marcuse 1967, S. 238).
Die heutige Gesellschaft entfremdet
das menschliche Wesen, sie ist nicht an der bestimmten und daher humanistischen
Verwirklichung des menschlichen Wesens als universellem, freien Wesen interessiert. Zum Wesen des Menschen
gehört auch, dass er sich über dieses und seine Möglichkeiten subjektiv
bewusst sein kann, heute ist eben dies jedoch entfremdet, es kommt zur Stillhaltung
emanzipatorischer Subjektivität, der Mensch ist nicht mehr sich selbst,
sondern das andere, für das er sich verzweckt und verausgabt, durch das
er bestimmt wird und durch das sich dieses permanent ökonomisch setzt und
reproduziert. Dieses Veräußerte und Entfremdete der gesellschaftlichen Zusammenhänge
erscheint dem Menschen nun aber als sein eigenes Wesen und als etwas selbstverständliches.
Die Wiederherstellung der Subjektivität wäre daher auch das Ende der Entfremdung
des Menschen von seinem Wesen und seiner Subjektivität. Der Mensch müsste
vom Objekt der Ausbeutung, Herrschaft und Kontrolle zum Subjekt seiner Selbstbestimmung
und Selbstorganisation werden. Diesem Subjekt kann es auch heute seinem
Wesen entsprechend nur um die „totale und radikale Revolution“ gehen, „die
jede nur partielle Umwälzung oder ‚Evolution’ unbedingt ausschließt“ (Marcuse
1932, S. 516). Wesen und Existenz treten heute auseinander, die Aufgabe
menschlicher Praxis ist heute „die radikale Aufhebung dieser Faktizität“
(ebd., S. 536). Wir haben es heute mit einer Krise der Gesellschaft zu tun,
diese objektiven Faktoren analysieren wir in Teil II dieser Arbeit, die
Entfremdungszusammenhänge haben aber auch zur Krise des menschlichen Wesens,
zur vollständigen Entfremdung der faktischen Existenz von diesem Wesen geführt.
„Gerade der unbeirrbare Blick auf das Wesen des Menschen wird zum unerbittlichen
Antrieb der Begründung der radikalen Revolution: dass es sich in der faktischen
Situation des Kapitalismus eben nicht nur um eine ökonomische oder politische
Krisis handelt, sondern um eine Katastrophe des menschlichen Wesens – diese
Einsicht verurteilt jede bloße ökonomische oder politische Reform von vornherein
zum Scheitern und fordert unbedingt die katastrophische Aufhebung des faktischen
Zustandes durch die totale Revolution“ (ebd., S. 536). Jede Situation –
auch die der totalen Krise, die wir heute erleben – wurde vom Mensch selbst
geschaffen, nur als aktives Subjekt kann er sich daraus auch befreien. Die
Wiederentdeckung des menschlichen Wesens fordert dessen Realisierung ein,
sie fordert eine aufhebende, umwälzende Selbstverwirklichung des Menschen.
Kritik muss sich demnach auch heute an der Lehre orientieren, dass „der
Mensch das höchste Wesen für den Menschen“ ist, ausschlaggebend ist „der
kategorische Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch
ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen
ist“ (Marx 1844, S. 385)
Die Subjekt-Objekt-Dialektik
ist ein entscheidender Faktor, bei dem sich auch die Bedeutung des Selbstorganisationsbegriffes
zeigt. Die potentiell negierenden Kräfte fassen wir als sich selbstorganisierende
emanzipatorische Bewegungen (vgl. dazu vor allem auch Fuchs 2001). Diese
stellen den subjektiven Faktor der Selbstorganisation dar. Andererseits
hat diese auch einen objektiven, evolutionären Faktor, der auf den Kapitalismus
als krisenhaftes, antagonistisches, komplexes System verweist. Um die Untersuchung
dieses objektiven Faktors der gesellschaftlichen Krisen geht es im zweiten
Teil dieser Arbeit, der zugleich auch meine Dissertation unter dem Titel
„Aspekte der evolutionären Systemtheorie in ökonomischen Krisentheorien
unter besonderer Berücksichtigung techniksoziologischer Bezüge“ darstellt.
Zu besonderem Dank für Diskussion, Betreuung und Beurteilung bin ich diesbzgl.
Prof. Wolfgang Hofkirchner und Prof. Gerald Steinhardt verpflichtet.
Wir untersuchen hier die seit über 25 Jahren anhaltende
Krise des Kapitalismus, stellen diverse erklärende Theorien vor und bieten
als eigenen Erklärungsansatz Thesen, die eine Synthese aus Selbstorganisationstheorie
und marxistischer Krisentheorie versuchen. Die gesellschaftliche Krise ist
heute offensichtlich: Ökonomisch zeigt sich eine permanente Krisenanfälligkeit
(wie etwa die südostasiatische Krise Mitte der 1990er oder der Einbruch
der Technologiebörsen Anfang des 21. Jahrhunderts verdeutlichten), politisch
eine Krise des Staats, ökologisch die Verschärfung der Zerstörung der naturalen
Ressourcen, sozial die zunehmende Prekarisierung der Lebensverhältnisse
großer Teile der Weltbevölkerung, militärisch ein Anstieg der bewaffneten
Konfrontationen, Kriege und der alltäglichen Gewalt (gerade auch in Bezug
auf den 11. September 2001 und seine Folgen; all dies ist wohl weniger auf
einen „Kampf der Kulturen und Religionen“, die unvereinbar wären, als auf
die globalen Antagonismen des kapitalistischen Weltsystems und dessen Logik
zurückzuführen) usw.
Der Kapitalismus als evolutionär-selbstorganisierendes,
antagonistisches, komplexes System befindet sich in einem permanenten Krisenzustand,
der das Überleben der Menschheit gefährdet. Dies bedeutet aber weder automatisch
das Ende der Menschheit, noch den automatischen Übergang in eine sozial
und ökologisch nachhaltige Gesellschaft. Hier spielen der subjektive Faktor
der Selbstorganisation, und damit auch die Bedeutung des Denkens Herbert
Marcuses heute, wiederum eine wesentliche Rolle: Während sich die gesellschaftlichen
Bedingungen immer weiter verschärfen, nehmen auch die Möglichkeiten der
Kontrolle und Manipulation des Bewusstseins der unterdrückten Massen zu.
„Falsches Bewusstsein“ wird zu einem weltweiten Massenphänomen, die Krisenverwaltung
bedient sich immer neuen Techniken der ideologischen Bewusstseinskontrolle,
um die Existenz der bestehenden Totalität nicht zu gefährden. Wir verweisen
hier z.B. auf die neuen Managementmethoden, auf die neuen Überwachungsmöglichkeiten,
die weitergehende Verflachung kultureller Inhalte, die jedes kritische und
oppositionelle Element einzudämmen drohen etc. Je prekärer die gesellschaftlichen
Bedingungen, desto ohnmächtiger scheinen die Objekte der Kontrolle diesen
gegenüberzustehen. Gerade hier ist aber die Stärkung emanzipatorischer Subjektivität
entscheidend. Soll dies gelingen, so müssen die Rahmenbedingungen entsprechend
geklärt und gefestigt werden. Und tatsächlich ergeben sich heute durch Prozesse
der Informatisierung und Globalisierung auch ganz neue Möglichkeiten der
kritischen Intervention. Diese kann nicht mehr isolationistisch oder rein
lokal agieren, sondern muss nach vernetzter Selbstorganisation als Einheit
in der Vielfalt emanzipatorischer Protestbewegungen agieren.
Auf die Vernetzung der sozialen Protestbewegungen setzen
wir gewisse Hoffnungen in Bezug auf die Humanisierung und Demokratisierung
der Gesellschaft. Die veränderte gesellschaftliche Landschaft bedeutet also
nicht nur neue Gefahren und eine Zunahme der Globalisierung, sondern auch
neue Chancen auf gesellschaftliche Veränderungen, die sozial und ökologisch
nachhaltige gesellschaftliche Entwicklungen einleiten könnte. Dazu wäre
jedoch eine globale Bewegung selbstbewusster und -bestimmter, politisch
agierender Subjekte notwendig. Global vernetzte politische Akteure müssen
nicht homogene Interessen haben und auf eine Homogenisierung ihrer Politik
abzielen, um eine gemeinsame politische Perspektive zu erlangen. Sie müssen
auch nicht auf ein Zulassen aller möglichen politischen Richtungen – ein
anything goes – innerhalb ihres rhizomatischen Netzwerkes[1]
hinarbeiten. Vielmehr können sie einerseits die Unterschiede in ihren politischen
Herangehensweisen und Vorstellungen sowie in der Ausprägung in ihren spezifischen
lokalen und regionalen politischen Situation betonen und andererseits aber
nichtsdestotrotz gleichzeitig eine gemeinsame Perspektive entwickeln, indem
sie das Verbindende betonen, herausarbeiten und als ein Leitbild der politischen
Praxis verwenden. Die Kulturwissenschaftler Steven Best und Douglas Kellner
(1997) sehen eine solche politische Position als Synthese von moderner und
postmoderner Politik. Es sei eine Einheit von Herangehensweisen der “modernen
Politik” wie die Betonung von Solidarität, Allianzen, Konsens, universellen
Rechten und einer Makropolitik sowie von Herangehensweisen der “postmodernen
Politik” wie die Betonung von Differenz, Pluralität, Multiperspektivität,
Identität und einer Mikropolitik notwendig. Eine solche politische Dialektik
von Einheit und Vielfalt Moderne und Postmoderne könnte bei der Lösung der
großen politischen Probleme ebenso wie eine kulturelle Einheit in der Vielfalt
(siehe dazu unseren Beitrag in Z Nr. 49) fruchtbar sein. “A postmodern politics must learn to be at once local,
national, and global, depending on specific territorial conditions and problems.
[…] To the slogan, ‘Think globally, act locally’, we may thus add the slogan,
‘Think locally, act globally’. […] The task today is to construct what Hegel
called a ‘differentiated unity’, where the various threads of historical
development come together in a rich and mediated way” (Best/Kellner 2001:
115f).
Die Dialektik der Befreiung und von Subjekt-Objekt
ist heute entscheidend, die Gedanken Herbert Marcuses und einer emanzipatorisch
gefassten Theorie der sozialen Selbstorganisation können weiterhelfen bei
der Stärkung des subjektiven Faktors von Emanzipation. Dies beabsichtigen
wir auch durch die Betonung der Aktualität des Denkens Marcuses einerseits,
der Analyse der anhaltenden gesellschaftlichen Krise andererseits.
Ziel des zweiten Teils dieser Arbeit ist eine Formulierung
von Thesen zur selbstorganisierten, evolutionären Entwicklung der modernen
Gesellschaftsformation. Weiters soll untersucht werden, welche Rolle dabei
moderne Computer-, Informations- und Kommunikationstechnologien spielen.
Methodisch werden dazu verschiedene regulationstheoretische, marxistische
und neoschumpeterianische Krisentheorien auf Aspekte der evolutionären Systemtheorie
untersucht, die die Krise des Fordismus und den Übergang zum Postfordismus
darstellen.
Der Fordismus als nach 1945 den Kapitalismus prägendes
Entwicklungsmodell basierte u.a. auf Massenkonsum, Massenproduktion, hierarchischen
und zentralen Unternehmenskomplexen, der Standardisierung der Produktion,
dem Wohlfahrts- und Interventionsstaat, der Fließbandproduktion und staatlichen
Eingriffen in die Ökonomie (siehe Abschnitt II.1.1.).
Der Postfordismus als sich seit der 2. Weltwirtschaftskrise
Mitte der 1970er Jahre langsam herausbildendes Entwicklungsmodell basiert
u.a. auf flexibler Spezialisierung; Dezentralisierung, Informatisierung,
Tertiarisierung, Globalisierung und Enthierarchisierung der Produktion,
einer diversifizierten Qualitätsproduktion und dem Nationalen Wettbewerbsstaat
(siehe II.1.3).
Die Hauptthese des zweiten Teils lautet, dass der Kapitalismus
ein komplexes, evolutionäres System ist, dessen Entwicklung widersprüchlich
und krisenhaft verläuft (siehe II.2. und II.4). Die Krisendynamik ergibt
sich aus ökonomischen, politischen und ideologischen Antagonismen. Für jedes
Entwicklungsmodell, d.h. jede Phase der kapitalistischen Gesellschaftsformation
gibt es eine spezifische, im vorhinein nicht determinierte Widerspruchsstruktur,
die früher oder später zu einer gesellschaftlichen Krise und dem Zusammenbruch
des jeweilig hegemonialen Entwicklungsmodells führt. Ökonomische, politische
und ideologische Widersprüche entfalten sich und können sich dabei wechselseitig
verstärken. In einer Phase der gesellschaftlichen Krise ist die weitere
Entwicklung nicht determiniert, sie stellt einen historischen Bifurkationspunkt
der gesellschaftlichen Dynamik dar. Die Entwicklung in Phasen der Krisen
und damit der Gesellschaft als evolutionär-selbstorganisierendes System
ist jedoch nicht völlig zufällig, sondern unterliegt einer dynamischen Dialektik
von Zufall und Notwendigkeit. Einerseits ist sicher, dass es im Rahmen antagonistischer
Gesellschaftsstrukturen immer wieder zu Phasen der Krise kommt. Der genaue
Zeitpunkt lässt sich jedoch auf Grund der komplexen Kausalität, der selbstorganisierende
Systeme i.A. unterliegen, nicht vorhersagen. Im Rahmen eines gesellschaftlichen
Bifurkationspunktes ist die Entwicklung zwar grundsätzlich offen, es zeigt
sich jedoch eine gewisse Abhängigkeit der weiteren gesellschaftlichen Entwicklung
von der sozialen Selbstorganisation der Menschen, mit Hilfe der die gesellschaftliche
Dynamik derart gestaltet werden kann, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass
eine gewisse Entwicklungslinie eingeschlagen wird, erhöht werden kann. Dabei
gibt es aber keine Gewissheiten, die Wissenschaften und daher auch die Sozialwissenschaften
sind heute mit einem Ende der Gewissheiten konfrontiert.
Die französische Regulationstheorie (siehe II.3.1.)
geht wie die evolutionäre Systemtheorie von einer Dialektik von Zufall und
Notwendigkeit sowie Allgemeinem und Konkretem bei der Evolution komplexer
Systeme aus. Der Mechanizismus, Reduktionismus und Determinismus der traditionellen
Krisentheorien wird vermieden, eine Verkürzung der gesellschaftlichen Antagonismen
auf den Bereich der Ökonomie und darin auf einen spezifischen ökonomischen
Widerspruch wird vermieden, vielmehr werden neben ökonomischen auch politische
und ideologische als relativ autonome Krisenfaktoren berücksichtigt. Des
weiteren wird von einer für ein Entwicklungsmodell des Kapitalismus spezifischen
Einheit von Akkumulationsregime und Regulationsweise ausgegangen, die durch
konkrete und dem Entwicklungsmodell eigenen Widerspruchsstrukturen geprägt
wird. Es zeigen sich deutliche Parallelen zu den Theorien evolutionärer
Systeme, jedoch ist das Verhältnis von allgemeinen und konkreten Kategorien
sowie von Zufall und Notwendigkeit in der Regulationstheorie weitgehend
ungeklärt. Es entsteht der Eindruck, dass häufig von einer völlig zufälligen
Entwicklung der Widerspruchsstrukturen ausgegangen wird, die nicht dialektisch
mit allgemeinen Kategorien und Antagonismen vermittelt ist. Des weiteren
wird die Bedeutung der Technik in der Krise des Fordismus zu wenig berücksichtigt.
Nichtsdestotrotz liefert die Regulationstheorie eine umfassende krisentheoretische
Analyse des Fordismus, seiner Krise und des Postfordismus sowie ein brauchbares
Schema der gesellschaftlichen Entwicklung. Daher basieren unsere eigenen
Thesen tw. auf diesem Ansatz.
Marxistische Theorien, die die Krise des Fordismus
analysieren (siehe II.3.2.), basieren zumeist auf einem doppelten, ökonomistischen
Reduktionismus: Die Krise wird auf Widersprüche im Bereich der Ökonomie
und darin auf einen einzigen, allgemeinen ökonomischen Antagonismus zurückgeführt.
Die Dialektik von Zufall und Notwendigkeit sowie Allgemeinem und Konkretem,
die durch die Selbstorganisationstheorien nahegelegt werden, werden nicht
ausreichend berücksichtigt. Eine Ausnahme stellt die Weltsystemtheorie Immanuel
Wallersteins dar, die marxistische Krisentheorie und evolutionäre Systemtheorie
zu verbinden versucht. Wallerstein argumentiert, dass die gesellschaftliche
Entwicklung in Phasen der Instabilität offen und nicht determiniert ist,
dass die weitere Entwicklung durch das Handeln der Subjekte beeinflussbar,
jedoch nicht determinierbar ist. Fortschritt sei daher möglich, jedoch nicht
unvermeidlich. Der Kapitalismus befinde sich heute in einer fundamentalen
Krise, Wallerstein meint, dass sich in 50 Jahren ein neues Weltsystem herausgebildet
haben werde. Die Zeit bis dorthin würde eine sehr instabile sein, der Ausgang
der weiteren Entwicklung sei aber offen, wodurch sich auch Entwicklungen
in Richtung einer sozial und ökologisch nachhaltigen Gesellschaft einleiten
ließen. Im Gegensatz zur Regulationstheorie werden in den marxistischen
Krisentheorien technologische Krisenfaktoren stärker berücksichtigt, ohne
dass die gesellschaftliche Dynamik jedoch auf den Bereich der Technik reduziert
wird. Daher schließen unsere eigenen Thesen an diese Argumentationen tw.
an.
Neoschumpterianische Krisentheorien beziehen sich methodisch
häufig auf die Selbstorganisationstheorien (siehe II.3.3.). Betont wird
u.a. die Emergenz von Innovation, Wissen und Imitation im Rahmen der endogenen
ökonomischen Entwicklung langer Wellen. Die Methodik der evolutionären Systemtheorie
wird dabei jedoch zumeist falsch angewandt, da Krisen zumeist auf rein technische
Faktoren reduziert werden. Technische Innovations- und ökonomische Prosperitätszyklen
werden dabei wie in den Theorien Langer Wellen i.A. üblich gleichgesetzt.
Die Bedeutung technischer Faktoren im Rahmen gesellschaftlicher Krisen wird
überschätzt, jene gesellschaftlicher Antagonismen bleibt unberücksichtigt.
Die Krise des Fordismus ergab sich aus den für dieses
Entwicklungsmodell spezifischen ökonomischen, politischen, ideologischen
und technischen Faktoren und Antagonismen (siehe insbesondere II.4.). Es
wird argumentiert, dass wir uns heute zwar bereits in der Phase des postfordistischen
Entwicklungsmodells befinden, dass die gesamtgesellschaftliche Krise jedoch
anhält, dies zeigt sich in Bereichen wie Ökonomie, Politik, Ökologie und
der Zunahme der globalen Probleme. Im heutigen Bifurkationspunkt der gesellschaftlichen
Entwicklung ist die weitere Entwicklungsdynamik jedoch nicht determiniert,
viele potentielle Szenarios wie etwa eine weiter unter Verschärfung der
globalen Probleme anhaltende krisenhafte Entwicklung, die Militarisierung
oder gar Faschisierung der Gesellschaft oder aber auch eine sozial und ökologisch
nachhaltige Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse sind denkbar. Durch soziale
Selbstorganisation aktiv handelnder Subjekte könnte die Wahrscheinlichkeit
erhöht werden, dass die letzte, wünschenswerte Alternative eingeschlagen
wird.
Hier schließt sich der Kreis zur Betonung der Bedeutung
radikaler Subjektivität durch Herbert Marcuse. Marcuse benannte diesen Faktor
dabei immer wieder auch als soziale Selbstorganisation (siehe den Abschnitt
über revolutionäre Subjekte sowie über Demokratie und Faschismus in I.1.).
Eine freie Gesellschaft müsste auf der demokratischen Selbstorganisation
aller Lebensbereiche basieren, der Weg dorthin müsse ein Element der spontanen
Selbstorganisation enthalten, sei nur jenseits zentralistischer Kommandostrukturen
durch selbstorganisierte Subjekte und Bewegungen denkbar.
Unsere Argumentationen spielen sich immer wieder im
Spannungsfeld der ambivalenten Wirkungen moderner Technologien ab, wobei
es um die Frage geht, ob diese vorwiegend ein Moment der Einpassung der
Individuen ins System darstellen, das dazu beiträgt, dass die Gesellschaft
dazu tendiert, totalitär zu werden, oder ob sie eine neue Gesellschaft mitproduzieren
helfen können oder diese gar antizipieren. Dieses Spannungsfeld stellt sich
derart dar, dass die „Änderung der etablierten Richtung des Fortschritts
einen grundlegenden sozialen Wandel bedeuten“ würde, „aber sozialer Wandel
setzt voraus, dass ein vitales Bedürfnis nach ihm besteht sowie die Erfahrung
unerträglicher Verhältnisse und ihrer Alternativen – und eben dieses Bedürfnis
und diese Erfahrung werden in der etablierten Kultur daran gehindert, sich
zu entwickeln“ (Marcuse 1965, S. 125).
Christian Fuchs, Jänner 2002
Literatur:
Best, Steven/Kellner, Douglas (1997) The Postmodern Turn. New York/London. Guilford
Press
Best, Steven/Kellner, Douglas (2001) Dawns, Twilights, and Transitions: Postmodern
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pp 101-117
Deleuze, Gilles/Guattari, Félix (1977) Rhizom.
Berlin.
Merve
Fuchs,
Christian (2001) Soziale Selbstorganisation im informationsgesellschaftlichen
Kapitalismus. Wien/Norderstedt. Libri BOD
Marcuse,
Herbert (1932) Neue Quellen zur Grundlegung des Historischen Materialismus.
In: Schriften, Band 1. Frankfurt/Main. Suhrkamp. S. 509-555
Marcuse,
Herbert (1941) Einige gesellschaftliche
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Aufsätze aus der „Zeitschrift für Sozialforschung“.
1979. Frankfurt am Main. Suhrkamp. S. 286-319
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Ders. Schriften, Band 8. Frankfurt/Main. Suhrkamp. S. 115-135
Marcuse,
Herbert (1966a) Zum Begriff der Negation in der Dialektik. In: Ders.
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Marcuse,
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der Great Society. In: Marcuse Schriften 8. S. 167-193
Marcuse,
Herbert (1966c) Zur Geschichte der Dialektik. In: Ders. Schriften,
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Marcuse,
Herbert (1967) Der eindimensionale Mensch. Studien zur Ideologie der
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Marx,
Karl (1843) Briefe aus den Deutsch-Französischen Jahrbüchern. In:
MEW, Band 1. Berlin. Dietz. S. 337-346.
Marx,
Karl (1844) Einleitung Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie.
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[1] In Fuchs (2001) wurde die Herausbildung emanzipatorischer sozialer Netzwerke, die mit Gilles Deleuze und Félix Guattari (1977) als Rhizome angesehen werden können, näher untersucht und in den theoretischen Rahmen der Selbstorganisationstheorie gestellt.